Hannover. Der Ministerpräsident kündigt eine erste Bilanz der Maßnahmen gegen Corona nach Ostern an.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat am Montag erneut an die Bürger appelliert, im Kampf gegen den Corona-Virus die verfügten Einschränkungen einzuhalten.

„Wir haben uns vorgenommen, die Kontakte zu reduzieren“, sagte Weil in Hannover. Man sehe sich darin bestätigt, die eingeschlagene Strategie fortzusetzen. „Es ist generell sehr ruhig in Niedersachsen“, sagte Weil. Der Ministerpräsident forderte vor allem dazu auf, im Kontakt wo immer möglich einen Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten. Dies sei „selbstverständlich“ auch in Geschäften zu beachten. Die erheblichen Einschränkungen seien nötig, weil es um tausende Menschenleben gehe, die man retten wolle.l

„Das Virus wird sich in der Bevölkerung weiter verbreiten“, sagte Claudia Schröder vom Krisenstab des Landes. Um 14 Uhr waren 1779 Infizierte gemeldet. Unter zwei neuen von insgesamt sechs Todesfällen ist einer in Wolfsburg. Für die Woche nach Ostern kündigte Weil eine erste Bilanz der Entwicklung an. Davon werde abhängen, welche Maßnahmen über den 18. April hinaus weiter nötig seien. Schröder betonte aber auch, dass sich die Erfolge des beschlossenen Kontaktverbots einstellen würden. Sie warnte ausdrücklich vor privaten Feiern als „Hotspots“ der Verbreitung. Das wegen der Corona-Pandemie verhängte Kontaktverbot soll in Niedersachsen nach Angaben von Weil landesweit kontrolliert werden. Unter anderem hatte Polizei am Montag eine Ansammlung von rund 20 Jugendlichen wiederholt auflösen müssen. „Wir meinen es ernst, aus triftigen Gründen“, sagte Weil.

Niedersachsen: Polizei kontrolliert Kontaktverbot – Weil: „Drei, vier Wochen ganz diszipliniert sein“

„Es wird jetzt drauf ankommen, dass wir drei, vier Wochen ganz diszipliniert sind“, hatte Weil im NDR gesagt. Wenn das gelinge, gebe es eine gute Chance, mit Corona fertig zu werden. Bund und Länder hatten am Sonntag ein Kontaktverbot beschlossen. Bundesweit werden Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten. Ausgenommen sind Angehörige, die im eigenen Haushalt leben. Wer vom Fach ist und als Arzt oder in der Pflege helfen will, kann sich laut Schröder bei der Pflegekammer Niedersachsen melden.

Schließen müssen zudem alle Restaurants sowie Dienstleistungsbetriebe mit enger körperlicher Nähe – etwa Friseure, Massagepraxen oder Kosmetikstudios. Die verschärften Regeln sollen für mindestens zwei Wochen gelten.

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