Hannover. Umgestürzte Bäume, Probleme im Bahn- und Straßenverkehr – aber schwere Unglücke bleiben aus: Sturmtief „Victoria“ endet glimpflich.

Ausläufer des Orkantiefs „Victoria“ haben am Sonntag in Niedersachsen zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen und Beeinträchtigungen im Zugverkehr geführt.

Allerdings blieb es bei umgestürzten Bäumen und Blechschäden: Das Sturmtief „Victoria“ hat in Niedersachsen weniger gewütet als zuvor das Orkantief „Sabine“.

Sturm „Victoria“: Autobahn-Unfälle in Niedersachsen durch umgestürzte Bäume

Auf der Autobahn 29 bei Oldenburg rammten fünf Autos einen auf die Fahrbahn gestürzten Baum. Ein weiterer Wagen prallte beim Ausweichversuch in die Leitplanken, wie die Polizei mitteilte. Auf der Autobahn 28 bei Westerstede stieß ein Streifenwagen gegen einen umgestürzten Baum.

Nienburg (Weser): Baum stürzt am Sonntagabend auf fahrendes Auto

Im Landkreis Nienburg stürzte am Sonntagabend bei Hoya ein Baum auf ein fahrendes Auto, die 21 Jahre alte Fahrerin blieb unverletzt. Auch der Wagen einer 23-Jährigen wurde beschädigt, sie konnte dem Baum nicht mehr rechtzeitig ausweichen, wie die Polizei mitteilte.

In Edewecht im Landkreis Ammerland traf ein Baum einen Kleintransporter, die drei Insassen blieben unverletzt. In Schneverdingen im Heidekreis erlitt eine 33-Jährige schon am Sonntagmorgen leichte Verletzungen – ihr Wagen war bei einer Windböe von der Straße abgekommen, in einen Graben gefahren und mit einem Baum kollidiert. Dennoch schrieb die Feuerwehr des Landkreises Aurich noch in der Nacht zu Montag: „Victoria zeigt sich gnädig gegenüber Feuerwehren.“

Bäume auf den Schienen: Bahnverkehr zwischenzeitig unterbrochen

Auch der Bahnverkehr war zwischenzeitlich betroffen: Zwischen Bremen-Burg und Bremen-Vegesack war eine Bahnstrecke für mehrere Stunden gesperrt, wie ein Sprecher der Nordwestbahn sagte. Zwei Bäume seien aufs Gleis gefallen und hätten sich verkantet. Schon am Montagvormittag sei die Strecke aber wieder frei gewesen.

Auch die Harzer Schmalspurbahnen fuhren nach dem Zwangsstopp vom Sonntag wieder. „Alles rollt“, sagte Sprecher Dirk Bahnsen. Am frühen Morgen seien zunächst vier Räumtrupps losgeschickt worden.

Drohende Sturmfluten bleiben aus

Die Nordseeküste wurde trotz einer Warnung von einer erneuten Sturmflut verschont. Zwar sorgten die Sturm-Ausläufer für ungemütliches Wetter, der Hochwasserpegel stieg in Emden aber nur auf 1,09 Meter über das mittlere Hochwasser (MHW), wie eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie am Montag in Hamburg mitteilte. Auf Borkum waren es 1,01 Meter, in Bremerhaven 1,08 Meter und in Bremen 1,19 Meter. Von einer Sturmflut an der Nordseeküste spricht man, wenn die Pegelstände 1,50 Meter über dem MHW erreichen.

Das Bundesamt hatte zuvor für den Vormittag vor einer möglichen Sturmflut gewarnt. dpa

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