Hannover. Niedersachsens Landesregierung sieht Wasserstoff als Schlüssel zur industriellen Zukunft – und mahnt den Bund.

Beim niedersächsischen Klimaschutzgesetz hatte es noch gehakt zwischen Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) und seinem Kabinettskollegen Olaf Lies (SPD), der für Umwelt zuständig ist. Für eine niedersächsische „Bundesratsinitiative zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft aus Basis erneuerbarer Energien“ traten beide am Dienstag Seite an Seite vor die Presse. Und auch bei der Botschaft passte kein Blatt zwischen die beiden Minister. „Grüner Wasserstoff wird der global strategische Energieträger der Zukunft“, sagte Althusmann.

Zwar war es Althusmann selbst, der 2018 in Wolfsburg die erste Wasserstoff-Tankstelle des Landes vorstellte. Und zwar hat der niedersächsische Landkreis Schaumburg von der Bundesregierung den Zuschlag als eine von bundesweit neun Modellregionen für Wasserstoff bekommen. Gemessen an den Anforderungen, nämlich dem Einsatz von „grünem“ Wasserstoff im industriellen Maßstab, ist alles das aber eher Folklore. Im Hamburger Hafen aber soll eine Großanlage für Wasserstoff-Elektrolyse entstehen, in Salzgitter arbeitet die Salzgitter AG an einer zukunftsweisenden Umstellung ihrer Produktionsverfahren. Das Ziel lautet „grüner“ Stahl.