Niedersachsens Kultusminister Tonne überlässt den Schulen die Entscheidung selbst. Er begründet das damit, dass es nicht nur einen richtigen Weg gibt.

Hannover. In der Debatte um geschlechtergerechte Sprache sollen Schulen nach Ansicht von Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) eigenverantwortlich mit dem Thema umgehen. Wenn Schulen einseitigen Prägungen eines Rollenverständnisses entgegen träten, werde das Thema an die Schüler transportiert. Das sagte Tonne im Interview von Radio ffn in Hannover. „Es ist wichtig, mitzudenken und sich immer bewusst zu machen, welche Bedeutung auch die Wortwahl, die Sprache hat.“ Es gebe nicht nur den einen richtigen Weg, sich mit gendergerechter Sprache auseinanderzusetzen, sagte Tonne. Zuvor hatte die GEW gefordert, schon in der Schule eine geschlechterneutrale Sprache zu etablieren.

Stadt Hannover hatte mit Empfehlung Debatte ausgelöst

Richtlinien oder Formulierungshilfen wolle der SPD-Politiker den Schulen aber nicht vorgeben. Er sei überzeugt, dass die gendergerechte Sprache sich grundsätzlich in allen Fächern anbiete.

Mit einer neuen Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache hatte die Stadt Hannover öffentlich eine breite Debatte losgetreten. Wenn möglich, sollen Formulierungen wie „Redepult“ statt „Rednerpult“ oder „Teilnahmeliste“ statt „Teilnehmerliste“ verwendet werden, heißt es in der neuen Broschüre. Gibt es keine Alternative, wird der Genderstern empfohlen - zum Beispiel der*die Ingenieur*in. dpa