„Wichtig ist, dass der Flächentarifvertrag weiter Bestand hat – als Garant für sozialen Frieden und Planungssicherheit in den Betrieben.“

Ein positiver Aspekt der sozialen Marktwirtschaft ist die Tarifautonomie. Es obliegt allein den Gewerkschaften und den Arbeitgebern, das richtige Maß für die Bezahlung der Beschäftigten zu finden. In den Tarifrunden muss in der Regel unterschieden werden zwischen der öffentlich vorgetragenen Tariffolklore mitsamt atmosphärischen Verstimmungen und Arbeitsniederlegungen auf der einen Seite und den Verhandlungen hinter den Kulissen auf der anderen. Oft gelingt die Einigung dann doch ganz schnell.

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In der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie ist es etwas anders. Dafür sorgen die sich überlagernden Krisen, sie machen eine Tarifabschluss nach dem Gießkannenprinzip so schwierig, so anspruchsvoll. Die Spreizung zwischen Betrieben mit guten und schlechten Geschäften ist groß.

Zwar wird die IG Metall angesichts ihrer Machtfülle ein ordentliches Lohnplus verhandeln. Das Geld wird bei den Beschäftigten wegen hoher Inflationsraten auch sehr willkommen sein. Die Gewerkschaft wird allerdings Zugeständnisse machen müssen. So könnte die Lohnerhöhung aus verschiedenen Bausteinen bestehen – mit Einmalzahlung, mehreren Erhöhungsschritten, einer langen Laufzeit und einer Öffnungs- beziehungsweise Ausstiegsklausel für Betriebe in wirtschaftlicher Schieflage.

Wichtig ist, dass der Flächentarifvertrag weiter Bestand hat – als Garant für sozialen Frieden und Planungssicherheit in den Betrieben.