Eine skeptische Haltung gegenüber Maßnahmen der Corona-Politik der Regierung kann man sich bewahren, Impf-Ausreden gibt es dann aber nicht mehr.

Viel in dieser Pandemie ist gerade Schwarz oder Weiß, dazwischen gibt es wenig. An der Frage einer Impfpflicht entzündet sich der mit Abstand heftigste Streit. Dieser Konflikt wird sich auch nicht so einfach in Luft auflösen. Auf der einen Seite steht das Argument vieler „Spaziergänger“, der Staat greife in das Recht auf körperliche Unversehrtheit ein. Auf der anderen Seite: der Anspruch des Staates, über das Allgemeinwohl zu wachen, indem er mit einer Impfpflicht besonders gefährdete Gruppen in einer Pandemie schütze. Dazwischen gibt es wenig Spielraum für Kompromisse.

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Entscheidend wird daher sein, mit wie viel Anstand darüber in den Parlamenten und im öffentlichen Raum diskutiert wird. Dort verfestigt sich der Eindruck, dass man den Effekt des Krawalls billigend in Kauf nimmt, um Gehör zu finden. Das ist schade, denn, was hilft es, wenn wir am Ende ein Virus besiegt haben, aber uns nicht mehr in die Augen sehen können.

Abwägen, was richtig ist: Den Anspruch tragen auch Menschen in sich, die sich noch nicht haben impfen lassen. Einige sagen, sie würden auf Vakzine warten, deren Wirkweise sich schon bei Impfungen gegen Grippe oder Keuchhusten bewährt hätten. Wir müssen die Bedenken nicht verstehen, wir sollten sie aber respektieren.

Nun gibt es gute Nachrichten für die, die bislang nichts von Biontech oder Moderna wissen wollten. Ab Ende Januar sollten die ersten Dosen des Proteinimpfstoffs von Novavax auch in niedersächsischen Arztpraxen erhältlich sein. Eine skeptische Haltung gegenüber Maßnahmen der Corona-Politik der Regierung kann man sich bewahren, Impf-Ausreden gibt es dann aber nicht mehr.