„Der Mensch steht immer noch über dem Profi. Und was für ein Mensch Simon Kjaer ist, zeigte er beim Drama um seinen Mitspieler Christian Eriksen.“

Ich habe Simon Kjaer während seiner Zeit beim VfL Wolfsburg genau einmal lachen gesehen. Das war, als gemeldet wurde, dass er die Autostadt nach einem Jahr für eine Leihe zum AS Rom verlassen durfte. Der Abwehrspieler wirkte gelöst und glücklich, nachdem er Monate lang das VfL-Trikot meist mit mürrischer Miene getragen hatte. Kjaer fand sich in der Stadt und im Klub nicht zurecht und war sichtlich froh, als dieses Kapitel für ihn vorläufig beendet war. Man kann sich darüber echauffieren, dass Profi-Fußballer gut entlohnt werden und bei so viel Geld nicht anstellen sollen. Doch der Mensch steht immer noch über dem Profi. Und was für ein Mensch Simon Kjaer ist, zeigte er beim Drama um seinen Mitspieler Christian Eriksen. Er half, tröstete, stellte sich vor dem um sein Leben kämpfenden Freund und führte sein Team nach der Unterbrechung als Kapitän zurück aufs Feld – bis zur 63. Minute. Dann ließ sich Kjaer auswechseln. Der Mensch konnte nicht mehr.

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