Braunschweig. Der Basketballer erlitt eine spontane Gehirnblutung und musste notoperiert werden. Ein weiterer Schock nebst dem Kollaps von Eriksen bei der EM.
Gerade noch körperliche Höchstleistungen gebracht, im nächsten Moment in Lebensgefahr. Es gibt solche Fälle, die umso mehr schockieren, weil sie scheinbar kerngesunde und medizinisch engmaschig überwachte Spitzensportler treffen. Und es gab sie in diesen Tagen nicht nur im Fußball.
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Wie erst gestern bekannt wurde, musste sich Basketball-Nationalspieler Paul Zipser vom FC Bayern München einer Notoperation unterziehen. Nach dem dritten Halbfinale gegen Ludwigsburg klagte der in Topform auftrumpfende Flügel über Schwindel und Koordinationsstörungen. Bei umgehend eingeleiteten neurologischen Untersuchungen wurde dann eine spontane Gehirnblutung entdeckt.
Zipser: Ausfall aufgrund neurologischer Probleme
Der FCBB gab zunächst nur bekannt, Zipser falle „aufgrund neurologischer Probleme bis auf Weiteres“ aus. Der 27-Jährige, der eigentlich Ende Juni an der Seite von Braunschweigs NBA-Star Dennis Schröder mit dem Nationalteam in Split um die Olympia-Qualifikation kämpfen sollte, ist dann am Mittwoch bei einem Spezialisten operiert worden. „Paul geht es den ganzen Umständen entsprechend gut, mehr möchten wir hierzu nicht äußern“, sagte FCB-Medienchef Andreas Burkert.
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Wie für die dänischen Fußballer hieß es auch für die Bayern-Basketballer weiterspielen. Am Abend von Zipsers OP stand das erste Finale gegen Alba Berlin an. Gestern ist die Serie mit einer 1:3-Niederlage der Münchner zu Ende gegangen. Auf die Frage eines TV-Reporters, woran das denn gelegen habe, antwortete FCBB-Geschäftsführer Marco Pesic nur gereizt: Fragen Sie das wirklich, bei dem, was wir in den vergangenen sieben Tagen durchgemacht haben?
Lesen Sie den Kommentar von Sportredakteur Daniel Mau über Simon Kjaer, der im Eriksen-Drama richtig gehandelt hat:
Mensch steht über Profi
DFB-Mannschaftsarzt Meyer: Medizinische Notfälle seien nie gänzlich auszuschließen
Nach Einschätzung von DFB-Mannschaftsarzt Tim Meyer, auch Chef der medizinischen Kommission der Uefa, sind medizinische Notfälle nie gänzlich auszuschließen. Nach dem Zusammenbruch Eriksens habe die Hilfe im Stadion von Kopenhagen „sehr gut funktioniert. Man hat das Leben retten können durch schnelle und adäquate Reaktion“, sagte Meyer.
Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen einzuführen oder andere Konsequenzen aus dem Fall zu ziehen, hält er nicht für nötig. „Man kann nicht mehr tun, als einen Notarzt am Spielfeldrand zu positionieren.“ Zudem sind in Stadien und Arenen Defibrillatoren platziert. Damit stehe die Hilfe im Profisport deutlich schneller zur Verfügung, betonte Meyer, als bei einem Zusammenbruch eines Menschen im Alltag.