VW will früher ins Ziel kommen, und wenn am Ende mehr Mitarbeiter auf den Zug Vorruhestand oder Altersteilzeit aufspringen als geplant, umso besser.

Die Ankündigung kommt nicht überraschend. Die Marke VW drückt beim Abbau von Arbeitsplätzen aufs Tempo. Zwar legt der Autobauer kein neues Programm auf. Die bis 2023 laufende „Roadmap Digitale Transformation“ soll aber beschleunigt werden. VW will früher ins Ziel kommen, und wenn am Ende mehr Mitarbeiter auf den Zug Vorruhestand oder Altersteilzeit aufspringen als geplant, umso besser.

Diese Beschleunigung ist als Konsequenz der jüngeren Vergangenheit zu sehen. Die Corona-Krise schlägt schmerzhafte Kerben in die Verkaufsbilanz des Autobauers. Ohne China wäre die Situation mindestens schwer besorgniserregengend. Darüber kann auch der immer noch üppige Gewinn des Konzerns im vergangenen Jahr nicht hinwegtäuschen – den die Marke VW ohnehin nicht allein eingefahren hat. Der zwingend notwendige Umbau des Unternehmens verschlingt in den nächsten Jahren riesige Milliardenbeträge. Diese Geld wird im Moment mit dem Kerngeschäft nicht verdient.

Zwar könnten die Investitionen gekürzt werden, das aber wäre strategisch grundfalsch. VW sitzt nicht nur Tesla im Nacken. Auch klassische Autobauer schlafen nicht, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ganz neue Wettbewerber aus China in Europa angreifen. Darauf muss das Unternehmen vorbereitet sein.

Natürlich schmerzt jeder gestrichene Arbeitsplatz. Dennoch wäre es falsch, die Zeichen der Zeit zu verkennen, und erforderliche, aber unpopuläre Entscheidungen zu verschlafen. Vorruhestand und Altersteilzeit sind sozial verträgliche Instrumente, um Stellen zu kürzen. Das gilt bei VW umso mehr, weil die Konditionen sehr auskömmlich sind.