„So bemüht die IG Metall ist, sie wird die Corona-Folgen nicht allein managen können. Das geht nur gemeinsam.“

Die Gewerkschaft IG Metall beweist in diesen Tagen ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Mit konstruktiven Vorschlägen und Forderungen ist sie bestrebt, die Folgen der Corona-Krise für Arbeitnehmer so gering wie möglich zu halten. Dazu zählen die Anregungen, – wo erforderlich – eine Viertage-Woche einzuführen und das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern.

Dabei handelt es sich nicht um den Versuch eines schamlosen Griffs in die Sozialkassen. Das Kurzarbeitergeld etwa kommt aus der Arbeitslosenversicherung, in die zuvor Arbeitgeber und -nehmer eingezahlt haben.

Ohnehin muss gegengerechnet werden, was es kosten würde, wenn das Ergebnis von Corona Massenarbeitslosigkeit wäre. Hinzu käme dann noch die Perspektivlosigkeit der arbeitslosen Menschen – das wäre Gift für das soziale Klima und den politischen Frieden. Dass die IG Metall mit ihren Forderungen nicht uneingeschränkt Zuspruch etwa bei den Arbeitgebern findet, liegt in der Natur der Sache und gehört auf den Verhandlungstisch der Tarifpartner.

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So bemüht die IG Metall auch ist, sie wird die Folgen der Corona-Krise nicht allein managen und abmildern können. Das geht nur gemeinsam – mit der Politik, klar, mit den Arbeitgebern, auch klar. Doch hört die Gemeinsamkeit dort nicht auf.

Corona muss von jedem einzelnen ernstgenommen werden! Auch dann, wenn er oder sie die Auflagen ablehnt. Fakt ist: Eine Missachtung, wie sie immer wieder und offenbar immer häufiger auftritt, erhöht die Gefahr einer noch stärker steigenden Infektionsquote und damit eines zweiten Stillstands der Wirtschaft. Das wäre aus wirtschaftlicher Sicht und damit aus Sicht eines jeden Arbeitnehmers tatsächlich katastrophal, denn dann müsste mit einer Flut von Insolvenzen und breitem Arbeitsplatzverlust gerechnet werden.