„Kriege der Zukunft könnten im Netz entschieden werden. Darauf müssen sich Staat und Unternehmen vorbereiten.“

Datensicherheit ist ein wichtiges Thema, keine Frage. Nach Vorfällen wie der jüngsten Veröffentlichung privater Daten von Politikern und Journalisten ist die Sensibilität dafür verständlicherweise besonders hoch. Verständlich ist auch, dass jetzt ein Schuldiger gesucht wird. Eine Behörde, die zu langsam reagiert hat, ein Politiker, der sich nicht genug für Datensicherheit eingesetzt hat.

Die Wahrheit aber ist: Wir sind oft selbst schuld, wenn unsere Daten geklaut werden. Zumindest dann, wenn ein einzelner Jugendlicher Daten ausspäht und veröffentlicht. Denn hier war kein genialer Meisterhacker am Werk, vielmehr hat der Verdächtige wohl schwache oder mehrfach benutzte Passwörter ausgenutzt, teils auch nur bereits gehackte Daten gesammelt.

Die Nutzer selbst sind gefordert. Wer komplizierte Passwörter wählt und nicht überall das gleiche benutzt, tut schon viel für die Sicherheit seiner Daten. Anders liegt der Fall freilich, wenn es um die Sicherheit unserer Infrastruktur geht: Kraftwerke, Wasserwerke, das Schienennetz – all das muss funktionieren, damit unser modernes Leben funktioniert. Und die Systeme sind längst digitalisiert. Bald kommen wohl autonom fahrende Autos dazu.

Es sind Ziele, an denen sich der junge Datendieb sicherlich die Zähne ausgebissen hätte. Dennoch können sie angegriffen werden, von Terroristen oder feindlichen Staaten etwa. Kriege der Zukunft könnten im Netz entschieden werden. Darauf müssen sich Staat und Unternehmen vorbereiten.