„Die Windkraft ist eine Bewährungsprobe für den Regionalverband Großraum Braunschweig.“

Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat eine kleine Mannschaft. Über gute 40 Stellen verfügt die kleine Verwaltung. Sie ist für den Nahverkehr zwischen Harz und Heide und für die Regionalplanung zuständig. Dazu gehört auch, Flächen für neue Windparks auszuweisen.

An der einen Seite zerren die Windkraft-Lobbyisten. Der Industrie und vielen Landbesitzern kann es gar nicht schnell genug gehen, bis die geplanten hunderte neuer Windräder endlich stehen. Auf der anderen Seite blockieren die Windkraft-Gegner. Anwohner von Windparks fürchten um den Wert ihrer Häuser.

Der kleine Verband gerät in die Zwickmühle. Er will mächtiger werden, verlangt nach mehr Mitarbeitern und Aufgaben, die er den Kommunen abnehmen will. Die Windkraft ist eine Bewährungsprobe.

Dabei agiert der Verband nicht immer glücklich. Ausgerechnet der Chef der Verbandsversammlung, Detlef Tanke, hatte sich entscheidend dafür eingesetzt, dass in seiner Heimatgemeinde Hillerse im Kreis Gifhorn ein geplanter Windpark nicht entstehen wird. Das war ein massiver Vertrauensverlust. Mehr Pleiten darf sich der Verband nicht erlauben.

Dass der Verband bei einer Diskussion nun keine Anwohner und die Medien zulässt, geht nicht. Er muss das nicht machen, der Gesetzgeber verlangt es nicht von ihm. Doch auch wenn es wehtut: Transparenz muss sein. Diese Chance hat der Verband verpasst.