„Die Erwartung, dass bei Schneefall quasi gleichzeitig alle Straßen geräumt sein müssen, ist unrealistisch.“

Zu warm, zu kalt, zu nass, zu trocken – über das Wetter meckern, das geht immer. Okay, in den vergangenen Tagen gab es zumindest für Autofahrer schon eine gewisse Berechtigung zu jammern. Glatte Straßen sind, besonders dann, wenn man dringend irgendwohin fahren will oder sogar muss, mindestens lästig wenn nicht gar gefährlich.

So wird auch die Klage vieler Menschen verständlich, die Winterdienste kämen ihren Aufgaben nicht nach. Auch wenn einzelne Verzögerungen natürlich nie auszuschließen sind, im Großen und Ganzen gilt: Die Erwartung, dass bei Schneefall quasi gleichzeitig alle Straßen frei sein müssen, ist unrealistisch. Das Personal und die Fahrzeuge, die dafür notwendig wären, würden die meiste Zeit des Winters einfach nur herumstehen und dabei Geld kosten.

Geld, das dann ja doch keiner bezahlen wollte. Aus guten Gründen sind die Kommunen angehalten, mit Steuergeldern sparsam umzugehen. Das kann nur bedeuten, dass man in Situationen, die nicht an der Tagesordnung sind, eben Prioritäten setzen muss. Für starken, anhaltenden Schneefall, der bei uns im Winter dann doch nicht so häufig vorkommt, heißt das: Zuerst werden die wichtigen Straßen wie Autobahnen und Durchgangstraßen geräumt, später die übrigen.

Solange das nicht passiert ist, hilft nur, den Fuß vom Gas zu nehmen und Geduld zu haben. Und als kleiner Trost: Wetter ist immer.