Zu „Neue Zweifel an der Rente mit 63“:

Wenn ich den Artikel lese, stellen sich mir die Nackenhaare auf! Ist es nicht beschämend, dass ein männlicher Angestellter nach
45 Arbeitsjahren im Durchschnitt mit 1557 Euro und eine weibliche Angestellte sogar mit nur 1142 Euro „abschlagsfrei“ in Rente gehen kann? Diese Beträge sind für die viele Damen und Herren in Wirtschaft und Politik ein kleines Taschengeld. Vielleicht sollten sich diese Herrschaften auch einmal fragen, warum jedes Jahr etwa 250.000 Menschen diese kleine Rente in Kauf nehmen, um aus dem durch unzumutbare Belastungen und Bedingungen immer mehr krankmachenden Arbeitsleben auszuscheiden. Wenn die Wirtschaft den Fachkräftemangel beklagt, sollte sie beizeiten etwas für die älteren Arbeitnehmer tun, um deren Arbeitskraft auch im zunehmenden Alter zu erhalten. Der Gerechtigkeit wegen sollten lieber endlich die Pensionen der Beamtinnen und Beamten auf den Prüfstand, für die schließlich auch die Allgemeinheit der Bevölkerung aufkommen muss. Wie kann es sein, dass eine Beamtin/ein Beamter in einer öffentlichen Verwaltung 71,75 Prozent der letzten Bezüge bekommt und die Tarifbeschäftigte/der Tarifbeschäftigte, genau dieselbe Arbeit verrichtend, nur 48 Prozent? Ich meine ausdrücklich nicht die Beamtinnen und Beamten bei der Polizei, Feuerwehr und anderer Daseinsvorsorge, die jeden Tag ihren Kopf für uns hinhalten.

Elke Hauke, Braunschweig

Ministerpräsident Weil muss sich entscheiden

Zu „MAN-Verhandlungen sollen bald starten“ vom 13. Oktober:

Ministerpräsident Weil wird sicher in der nächsten Zeit beweisen müssen, auf welcher Seite er steht. MAN gehört zum VW-Konzern. Das Land Niedersachsen ist einer der Hauptaktionäre von VW, vertreten durch Ministerpräsident Weil im Aufsichtsrat. Wie soll das funktionieren? Zum einen soll dieses Unternehmen eine Rendite abwerfen, und zum anderen soll es Arbeitsplätze sichern, die laut Unternehmensführung im Standort Salzgitter nicht mehr rentabel sind. Ich bin mal gespannt, welche Komponente bei unserem Ministerpräsidenten mehr greifen wird.

Karl Kurz, Salzgitter

Nur die Originalität einer Erfindung zählt

Zu „Ex-Braunschweigerin erhält für ,Gen-Schere’ Chemie-Nobelpreis“ vom 8. Oktober:

Warum soll die Wahl der schwedischen Akademie beim Chemie-Nobelpreis 2020 als mutig betrachtet werden? Sollte die Möglichkeit eines künftigen Missbrauchs der prämierten Technologie bei der Entscheidung berücksichtigt werden? Wieso? Die tatsächlichen künftigen Anwendungen werden sowieso öffentlich durchleuchtet. Die Auszeichnung sollte sich nur auf die Originalität und den revolutionären Fortschritt beziehen, der durch eine Erfindung erzielt wird. Die Karikatur mit dem Sprechenden Maiskolben ist fehl am Platz. Zu viel Platz wurde in der Vergangenheit in der Presse für die flauschigen Bauchgefühle der Gegner der Gentechnologie eingeräumt. In den 80er und 90er Jahren haben wir die HIV-Toten zu verantworten, die weiterhin Blutprodukte mit kontaminiertem Blut bekamen, weil die Einfuhr und der Vertrieb gentechnologisch hergestellter Produkte in Deutschland noch verboten war. 1978 war dem GBF (jetzt HZI) ein großer Durchbruch in der Gentechnik gelungen. Angriffe auf öffentliche Forschungseinrichtungen, auch in Braunschweig, folgten. Wir wollen nicht dahin zurück, sondern die Genialität von Charpentier und Doudna unverdünnt von haarsträubenden Spinnereien genießen.

John Collins, Braunschweig

Essen erlaubt, Schlafen verboten

Zu „Zoff um Beherbergungsverbote“ vom 13. Oktober:

Meine Frau und ich wollten nächste Woche zwei Tage nach Bremen und im Anschluss drei Tage nach Lübeck fahren. Aufgrund des Beherbergungsverbotes dürfen wir in Lübeck nicht im Hotel übernachten. Abends im Restaurant essen, anschließend in die Hotelbar, morgens als Nichthotelgast am Frühstücksbüffet teilnehmen, ist alles kein Problem. Nur ins Zimmer gehen und schlafen dürfen wir nicht. Leuchtet ein? Oder doch nicht?

Manfred Bräuer, Braunschweig

Corona-Viren tanzen nicht auf Haarspitzen

Ebenfalls zum Thema Corona:

Ich hätte da noch eine gute Idee, wie die Regierung die Akzeptanz der Verordnungen steigern könnte: Macht endlich diese unsägliche und von Anfang an blödsinnige Haarwaschverordnung beim Friseursalon zunichte! Corona-Viren tanzen nicht auf Haarspitzen!

Klaus Peter Fabian, Weddel

Vandalen schlugen Baumpilze ab

Zu den Leserfotos „Aus dem Reich der Pilze“ vom 12. Oktober:

Sie haben ein Leserfoto veröffentlicht mit der Bildunterschrift: „Wie Krebstiere sehen diese Überreste von Baumpilzen aus“. Bevor Vandalen sie abschlugen, sahen sie aus wie jeder normale Baumpilz.

Elske Hauswaldt,

Braunschweig