Zum Artikel „Thüringen macht auf“ vom 25. Mai:

Aufhebung aller Beschränkungen mit der Maßgabe, bei Überschreitung der Grenze von 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner lokal zu handeln, das klingt verlockend für Bürger und Wirtschaft. Doch für alle, die eine Ansteckung mit dem Virus auf jeden Fall (aus gewichtigen Gründen) verhindern wollen, kommt es sehr darauf an, wie verantwortungsvoll sich Mitmenschen außerhalb ihrer vier Wände verhalten. Abstands- und Maskenvorgabe als dringende selbstverantwortliche Maßnahme dort, wo mehr Menschen zusammen kommen (auch draußen), sollte angesagt und beobachtet werden. Es kann auch nicht sein, dass der gefährdete Personenkreis sich nicht mehr traut, einzukaufen oder Bus zu fahren. Kann ein solches Experiment – vielleicht zunächst für einen begrenzten Zeitraum – in einer Gemeinde, in einem Kreis oder gar Bundesland zugelassen werden? Die Entscheidung ist wirklich schwierig. Würde so etwas jedoch gut ausgehen, hätte es einen großen Erkenntniswert.

Inge Scholz, Braunschweig

Gerechtigkeitsglaube ist erschüttert

Zum Artikel „Diess und Pötsch entgehen Prozess“ vom 20. Mai:

Die Einstellung des Verfahrens gegen die VW-Manager Herbert Diess und Hans Dieter Pötsch vor dem Braunschweiger Landgericht hat in der Bevölkerung für einigen Unmut gesorgt. Der Glaube an das, was man bislang für Gerechtigkeit hielt, ist tief erschüttert. Zumindest fühlt sich der gesunde Menschenverstand gekränkt. Jedoch muss festgehalten werden, dass sowohl der Volkswagen-Konzern wie auch das Gericht keine moralischen Anstalten sind. Das wiederum darf aber nicht weiter verwundern. Hier hat sich ein absurdes Parallelsystem entwickelt, das für einige Leute völlig normal und in Ordnung ist und sie fürstlich für ihr Denken und Tun belohnt. Nachdem nun dieser erste Aufschrei bald verklungen ist, wird es den zweiten geben, wenn VW die von Steuerzahlern finanzierten Milliarden bekommt. Kritiker – in ihrem Sozialneid – nennen das Bananenrepublik! Allmählich wird es allerdings Zeit, um diese Zustände ein Drehbuch für eine Komödie oder ein Drama zu schreiben – je nachdem, worauf der Filmproduzent Wert legt.

Eyke Isensee, Wolfenbüttel

Mit gutem Gefühl in die Zukunft schauen

Zum Einstieg von Dennis Schröder bei den Braunschweiger Basketballern:

Es war eine gute Nachricht für den Standort Braunschweig, die Basketball Löwen und die Fans. Endlich! Das ist die positive Wende. Das ewige Hin und Her hat nun ein Ende. Auch für die Spieler und den Trainer ist das toll – es geht weiter dank Dennis Schröder. Obwohl weit weg hat er nicht vergessen, dass er sich bei uns entwickelt hat, mit der Unterstützung von Livio Calin. Mit einem guten Gefühl können die Basketball Löwen in die Zukunft schauen – und auch wir Fans!

Kornelia Martin, Braunschweig

Optimismus geradein Krisenzeiten

Zum Artikel „Die Krise wird Spuren in unserer Region hinterlassen“ vom 18. Mai:

Angesichts der Meinung des Volksbank-Chefs fragt man sich,warum die Brawo-Bank am Wolfsburger Nordkopf demnächst riesige Beträge investieren will. Wer soll in dem Riesen-Komplex die Geschäfts- und Büroräume anmieten, wenn angesichts der Corona-Krise so viele Unternehmen sterben? Die Meinungsäußerung des Bank-Chefs ist dermaßen negativ, dass den Start-up-Gründern der Optimismus vergeht. Dabei hätte der Wolfsburger Nordkopf so viele Möglichkeiten, um Hamburg ein bisschen vom Touristen-Strom abzweigen zu können.

Wolfsburg kann der Weltstadt nicht das Wasser reichen, aber es gibt Angebote, die Städte-Touristen auch nach Wolfsburg locken könnten und das auch an den Wochenenden. Deshalb ist der Negativismus des Brawo-Chefs nicht zielführend. Gerade in Krisenzeiten soll man doch optimistisch in die Zeit danach investieren, sagt man doch in Wirtschaftskreisen. Diese Investitionen funktionieren natürlich nur, wenn die Mehrzahl der Menschen auch nach der Corona-Pandemie ihre Kaufkraft behalten,und davon gehe ich aus.

Roland Böhm, Braunschweig