Zum Leitartikel „Prämie sichert Jobs“ vom 6. Mai:

Es mag wohl zutreffen, dass eine Kaufprämie zur Ankurbelung der Wirtschaft wichtig wäre. Aber ein Konzern wie VW, der seinen nicht zu den Geringverdienern gehörenden Mitarbeitern das Kurzarbeitergeld freiwillig auf 100 Prozent erhöht, könnte auch Rabatte anbieten. Ich glaube, dass die Menschen, die sich in diesem Jahr ein neues Auto kaufen wollten, auch ohne Prämie genug Geld für den Autokauf haben. Allerdings würde ich auch die Entscheidung über die Prämie abwarten.

Für mich ist es schwer nachzuvollziehen, dass diesen Autokauf nun der Steuerzahler finanzieren soll. Den dafür vorgesehenen Betrag sollte man lieber den finanziell Schwächsten und den unter der Krise wirklich notleidenden Selbstständigen zukommen lassen, damit diese auch wieder auf die Beine kommen. Und, liebe VW-ler: Ich gönne Euch Euer Einkommen. Ob es gegenüber den sozialen Berufen aber angemessen ist, frage ich mich schon manchmal.

Michael Höbbel, Braunschweig

Wo ist Solidarität der Autoindustrie?

Zum Artikel „VW-Chef Diess drängt auf Kaufprämie“ vom
4. Mai:

Die Solidarität in der schwierigen Zeit ist bei einigen wenigen, wie der Autoindustrie, sprich VW, sehr begrenzt. VW schüttet in hohem Maße Boni an Mitarbeiter und Manager aus. Anschließend meldet man Kurzarbeit an und stockt die Gehälter auf hundert Prozent auf. Ist dieses in dieser Form notwendig? Was sollen alle anderen Branchen sagen, in denen die Mitarbeiter mit der gesetzlichen Regelung auskommen müssen? Jetzt stellt der VW-Chef die Forderung nach staatlichen Kaufprämien. Es gibt auch die Möglichkeit, dass die Dividenden und die Boni mal nicht so hoch ausfallen. Dieses Geld könnte man dann selbst als Kaufanreize nehmen. Für mich entsteht mal wieder, nach 2009, der Eindruck, man möchte sich auf Kosten der Steuerzahler die Taschen vollstecken.

Dirk Schniete, Meine

Politik lässt sich vor den Karren spannen

Ebenfalls zur Kaufprämie:

Kein Unternehmen in Deutschland nutzt den Steuerzahler, Staat so schamlos aus wie die Autoindustrie und allen voran Volkswagen. Es ist ein Trauerspiel, wie sich die Politik vor den Karren spannen lässt. Kleinunternehmer, Restaurant-, Hotel-, Kneipenbesitzer usw. pfeifen aus dem letzten Loch, wissen nicht wie sie ihre Pacht, ihre Angestellten bezahlen können, und Unternehmen wie VW verlangen Milliarden vom Staat und werden diese wahrscheinlich auch bekommen. Soll doch die Autoindustrie ihre Neuwagen billiger anbieten und Gebrauchtwagen kundenfreundlich in Zahlung nehmen, hat denselben Effekt wie Prämien vom Staat. Allerdings könnte der Gewinn schmaler ausfallen.

Lothar Sommer, Braunschweig

Danke für das „Wort zum Alltag“

Zur Kolumne „Wort zum Alltag“ der Dompredigerin vom 6. Mai:

Es ist schön, wenn ab Donnerstag die Glocken im Dom wieder läuten und Frau Götz ihre Bitten wieder direkt am Marienaltar vorbringen kann. Zeigt es doch,wie wichtig es für uns Christen ist, die Gotteshäuser, wenn auch eingeschränkt, wieder betreten zu dürfen. Vielen Dank auch dem Medienhaus für die tägliche Druckausgabe ihrer Worte zum Alltag. Eine Aktion, von der eine Vielzahl von Lesern dahingehend profitierte, die „Corona-Zeit“ als Neustart von Gefühlen zu sehen.

Jürgen Kröhl, Bechtsbüttel

Küch folgt diffuser Gruppierung

Zum Interview mit Ulf Küch vom 5. Mai:

Ist sich Herr Küch eigentlich darüber im klaren, dass er den kruden Thesen eines Arztes Bodo Schiffmann hinterherläuft, wenn er sich dessen „Widerstand 2020“ anschließt? Der versammelt Kritiker der Maßnahmen, Verschwörungstheoretiker und enttäuschte AfD-

Anhänger hinter sich und will den Bundestag durch ein Notstandsparlament ersetzen.

Es gibt einem doch schwer zu denken, wenn so ein profilierter Polizeibeamter wie Herr Küch solche zum Teil wirren Thesen zum Anlass nimmt, die Regierung zu kritisieren und noch schlimmer, sich dieser diffusen Gruppierung anzuschließen.

Jochen Eckolt, Braunschweig

Küchs Meinung wird untermauert

Zu den Leserbriefen zum Interview mit Ulf Küch vom 6. Mai:

Die Meinung von Herrn Küch mag nur eine Meinung sein. Nur wird diese von vielen echten Fachleuten heftig untermauert. Im Grunde ist ein fürchterliches Wirrwarr entstanden. Auch dies sollten diverse schlaue Leserbriefschreiber in ihr Kalkül mit einbeziehen.

Ansonsten sollte man staatliches Wirken immer kritisch bewerten. Gestern – heute – morgen.

Ralf Zipper, Braunschweig