Zum Kommentar „Ruhe bewahren“ vom 30. Dezember:

Sehr eigenartig, dieser Kommentar von Frau Holthoff. Man darf heute weder das Wort Mohr und schon gar nicht Neger in den Mund nehmen, ohne sofort kritisiert zu werden. Das konnten wir bei dem Themenabend zur Bombennacht im Oktober feststellen, als Herrn Schimpf das Wort Mohr entschlüpfte. Wenn aber Oma als alte Umweltsau tituliert wird, ist das Satire. Gut – jetzt bin ich im Bilde. Anzumerken wäre noch: Der 24-Jährige, der diesen Text geschaffen und auf Nazisau erweitert hat, kann nicht rechnen. Von der heutigen Großelterngeneration waren die meisten zur Nazizeit noch nicht geboren. Zudem sollte bekannt sein, dass Kinder im Alter der kleinen Sängerinnen Satire noch nicht als das begreifen, was sie sein soll. Handelt es sich hier eventuell um instrumentalisierten Kindesmissbrauch in Form von Hetze?

Erika Fischer, Leiferde

Die Bonpflicht kam sehr überraschend

Zu „Kassenbons gegen Steuerbetrug?“ vom 30. Dezember:

Beim Betrachten der Menge von Kassenbons auf dem Boden kamen mir die Tränen. Beim Betrachten der Menge von Werbemüll, die wir wöchentlich im Briefkasten haben, kommen mir noch mehr Tränen.

Die vor drei Jahren beschlossene Bonpflicht kam für den Einzelhandel genauso überraschend wie die neuen Regeln der Ferkelkastration für die Bauern.

Jürgen Spieß, Wolfenbüttel

Tempolimit allein reicht nicht

Zu „Union und SPD auf Konfrontationskurs“ vom 30. Dezember:

Eine Diskussion zum Thema Tempolimit darf nicht tabuisiert werden. Allerdings muss vor dem Hintergrund der Diskussion das Verhalten der Verkehrsteilnehmer überprüft werden. Neben anderen gravierenden Verstößen gehört das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zur Tagesordnung. Seit rund 25 Jahren wird es versäumt, dieser Entwicklung entgegen zu wirken.

Diese Menschen müssen engmaschig kontrolliert und ihr Fehlverhalten nachhaltig sanktioniert werden. Die massenhaften LKW-Unfälle, mit Toten und Verletzten auf Autobahnen, sind alle nicht verursacht worden, weil die Trucker über 100 km/h gefahren sind, sondern weil sie übermüdet, überfordert, unkonzentriert oder abgelenkt waren, sowie verbotswidrig überholt und den Sicherheitsabstand nicht eingehalten haben.

Unabhängig davon sollte die Diskussion über ein Tempolimit auf Autobahnen geführt werden, aber sachlich und ergebnisoffen.

Claus-Peter Brasche,
Braunschweig

Als Westdeutsche veralbert

Zu „Was sich 2020 ändert“ vom 27. Dezember:

Die Mehrwertsteuer auf Kindernahrung muss man zahlen, warum auf Katzenfutter nicht? Dann die Rentenerhöhung: Ich im Westen habe 45 Jahre gearbeitet und bekomme weniger als der Osten. West: 3,15 Prozent, Ost 3,92 Prozent, das macht bei 1000 Euro 31,50 Euro im Westen und 39,20 Euro im Osten.

Wie lange soll das noch gut gehen? Diese Ungerechtigkeit stinkt zum Himmel. Im Osten ist der Unterhalt, sprich Miete und Lebensmittel, weit günstiger. Ich fühle mich als Westdeutsche veralbert. Ich habe das Land aufgebaut und Kinder großgezogen und sie nicht, wie im Osten, in der Krippe abgegeben. So wird es nie eine Gemeinsamkeit geben. Der Osten blüht auf, im Westen, etwa im Ruhrgebiet, geht es bergab.

Christa Pape, Braunschweig

Offensiv bekennen zu Nord-Stream 2

Zu „Gaskrieg in der Ostsee“ vom 27. Dezember:

Von den russischen Produzenten wurde, egal unter welcher Regierung, immer zuverlässig und vertragstreu Öl und Gas geliefert. Die USA wollen uns ihr Öl und Gas verkaufen, die Ukraine, Polen und andere sind sauer, weil ihnen Milliarden an Durchleitungsgebühren entgehen und die Möglichkeit, mit dem Zudrehen der Hähne zu drohen.

Unsere Regierung sollte sich die Einmischung strikt verbeten und sich offensiv zu dem Projekt bekennen.

Thomas Martin, Wendeburg