Zu „Im Herbst 2020 steht die
Endlager-Vorauswahl“ vom
14. Dezember:

Sicherlich freut sich niemand über ein Endlager für hoch radioaktiven Müll in seiner Wohnortnähe. Gleichzeitig wird es jeder für richtig halten, dass der am besten geeignete Standort gesucht wird – so wie es im Gesetzestext zur Standortauswahl steht. Also dürfen ausschließlich Sicherheitsaspekte zählen– für das NIMBY-Prinzip (not in my Backyard) ist kein Platz. Ob dann in der Nähe des Standortes bereits eine Giftmülldeponie, ein Kraftwerk, eine laute Autobahn oder auch eine der zahlreichen aktuellen Lagerstätten für Atommüll liegt, darf keine Rolle spielen. Und auch, welches Bundesland betroffen sein wird, darf nicht zählen – zumal radioaktive Strahlung darauf ohnehin keine Rücksicht nimmt.

Also: Falls der am besten geeignete Standort in Niedersachsen und vielleicht sogar in unserer Region liegen sollte und die Entscheidung im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung einer kritischen Prüfung standhielte, dann gilt es, das Ergebnis zu tolerieren und das Beste daraus zu machen. Das würden wir sicherlich von jeder anderen Standortregion im Sinne des Gemeinwohls ebenfalls erwarten.

Michael Fuder, Erkerode

Schnelle Verfüllung, bevor es zu spät ist

Zu „Linke: Der Bund hat die Asse nicht im Griff“ und dem Kommentar „Alle Asse-Fragen offen“ vom 19. Dezember:

Der Kommentar und der Artikel fassen alles zusammen, was schon von Anfang an bekannt ist. Keine Wunschvorstellung, keine noch so große Kraftanstrengung, kein Einsatz von noch so viel Geld kann eine Wirkung haben, wenn das erstrebte Ziel der Rückholung technisch unmöglich zu erreichen ist. Man sollte die Vorgaben zurückschrauben auf eine schnelle Verfüllung, bevor am Ende noch das Wasser einbricht und wir dann keinen sicheren Verschluss und schon gar keine Rückholung haben.

Franz Albert, Wolfenbüttel

Die emotionalen Überzeugungstaktiken

Zu „Mensch oder Sonne? Wer ist verantwortlich für den
Klimawandel?“ vom 14. Dezember:

Als Teilnehmer des Abends kann ich nur sagen: Der Vortrag von Dr. Limburg konnte kaum den Gütekriterien (Objektivität, Reliabilität und Validität) der wissenschaftlichen Methode gerecht werden. Aus Mangel an rationalen und evidenzbasierten Argumenten musste letzten Endes auf emotionale Überzeugungstaktiken zurückgegriffen werden. Professor Kuck hingegen entlarvte auf systematische und fundierte Weise den Menschen als Täter des Klimawandels. Für viele mag dies ein erschreckendes Zeichen für die erfolgreiche Instrumentalisierung der Wissenschaft sein. Nach meiner persönlichen Beobachtung des Abends besteht jedoch noch ein Hoffnungsschimmer. Das deutliche Übergewicht auf der Seite des wissenschaftlichen Konsens schien nach der Veranstaltung Zuwachs verzeichnen zu können. Es ist fortan unser aller Verpflichtung, auf die Personen zuzugehen, die sich marginalisiert fühlen und von anderen aufgrund ihrer Sorgen und Ängste willentlich in die Irre geführt werden. Wir müssen versuchen, ihre Ängste zu lindern und ihnen das Gefühl der Zugehörigkeit geben.

Lukas Meuer, Braunschweig

Warum nicht die Gülle trennen?

Zum Leserbrief „Wir verursachen den Schlamassel selbst“ vom
18. Dezember:

Der Autor schreibt sehr richtig, dass die menschliche Gülle mit sehr viel Aufwand getrennt wird. Warum geht das mit der tierischen Gülle nicht genauso? Übrig blieben dann Feststoffe als Dünger und Wasser, welches man dem Oberflächen-Wasser zuführen kann. Eine Grundwasser-Verschmelzung ist nahezu ausgeschlossen.

Walter Zimdahl, Wolfsburg