Zu „Regierung hilft Thomas-Cook-Kunden“ vom 12. Dezember:

So bitter die Pleite von Thomas Cook auch für die Betroffenen ist, so skandalös ist die Entscheidung der Bundesregierung, die Entschädigungen aus Steuermitteln zu leisten. Von der Versicherung werden lediglich 17,5 Prozent erstattet. Die Obergrenze war von der Regierung und der Versicherung mit 110 Millionen Euro gedeckelt. Das Ausmaß dieser Pleite übersteigt mit rund 300 Millionen die Obergrenze der Versicherung. Hier hat der Gesetzgeber Europarecht nicht umgesetzt. Nun sollen die Steuerzahler für die Entschädigungen aufkommen. Das heißt die Rentner und sonstigen Steuerzahler, die sich entsprechende Pauschalurlaube aus Kostengründen nicht leisten können, sollen die Entschädigungen übernehmen. Ein Skandal, dass der Bund für Pleiten von Privatfirmen aufkommt. Gewinne werden von Firmen bis hin zur Insolvenz abgezogen. Unternehmerisches Risiko wird hier minimiert. Das kann nicht sein. Kann man nur hoffen, dass hier Klagen eingereicht werden.

Rainer Kummer, Vechelde

Geschädigte könnten 2020 zu Hause bleiben

Zum gleichen Thema:

Stehen irgendwo in Deutschland Wahlen an?

Zur Übernahme der Erstattungsdeckungslücke bei der Insolvenz der Firma Thomas Cook sei darauf hingewiesen, dass jetzt die kleinen Leute, die sich niemals eine derartige Reise leisten könnten, mit ihrem Steuergeld die Reisen der Bessergestellten subventionieren.

Nicht umsonst bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen keine Auslandsarztrechnungen.

Die Geschädigten hätten genauso gut im Jahr 2020 zu Hause bleiben können, um den Verlust auszugleichen – so etwas nennt man sparen.

Rudi Böhm, Süpplingenburg

Die Vorgänge sind zutiefst unsozial

Zum Artikel „Scheitert Scholz mit Börsensteuer“ vom
11. Dezember:

Es empört mich, eine Finanztransaktionssteuer in Höhe von
0,2 Prozent auf Aktienkäufe als gute Idee eines sozialdemokratischen Ministers anzubiedern. Ich weiß nicht, ob mein Zorn oder meine Verachtung größer ist.

Es muss doch endlich mal klar werden, wie völlig ungerechtfertigt und völlig unhinnehmbar es ist, Aktienkäufe bisher gar nicht und künftig eventuell lediglich mit einem Satz unterhalb der Wahrnehmungsgrenze zu versteuern. Und das nur für einen geringen Teil von Aktienkäufen! Jeder, der irgendetwas kauft, muss in der Regel das Hundertfache an Steuern dafür bezahlen.

Es dient doch zuvorderst einer Kaste betuchter Anzugträger, die im Windschatten der öffentlichen Aufmerksamkeit ihre Schafherden ins Trockene bringen. Globalisierte Kapitalmärkte hin und Kapitalflucht her – diese Vorgänge sind doch zutiefst unsozial.

Wenn darüber hinaus Stimmen aus der CDU diese geplante Minimalsteuer noch kritisieren, weil dadurch Kleinsparer und Altersrücklagen belastet werden würden, dann kommt bei mir Übelkeit noch hinzu.

Achim Gens, Braunschweig

Spieler scheinen mental überfordert

Zum Artikel „Die Frage nach dem Warum“ vom 10. Dezember:

Die negative Entwicklung beim VfL hat sich bereits seit Monaten abgezeichnet. Das bekannte Motto „Never change a winning team“ fand leider keine Berücksichtigung. Bruno Labbadia hinterließ eine intakte, spielfreudige Mannschaft. Zuschauen machte nach den mageren Relegationsjahren endlich wieder Spaß.

Dann übernahm Herr Glasner dieses erfolgreiche Team und versuchte, Altbewährtes zu verändern, und seine Vorstellungen vom modernen Fußball konsequent durchzuziehen. Wir sehen das Resultat. Die Spieler scheinen mit diesen Erneuerungen mental völlig überfordert. Oder wollen sie etwa nicht mehr?

Schlimmstenfalls könnte der VfL wieder „durchgereicht“ werden. Ich denke, der äußerst sympathisch wirkende Trainer Glasner, nebst seiner Spielphilosophie, und der VfL passen einfach nicht zusammen.

Die Winterpause naht und damit auch die Zeit für Veränderungen. Hoffentlich.

Burkhard Lucka, Braunschweig