Zu „Arznei-Lieferengpässe –
Minister will helfen“ vom
19. November:

Über unser Gesundheitssystem lese ich in meiner Zeitung ja einiges – und es läuft dort vieles leider nicht gut. Jetzt lese ich, dass unser Gesundheitsminister Herr Spahn dafür sorgen will, dass der Medikamentenengpass aufgelöst wird – er will sich darum kümmern.

Mal ein paar Sätze aus Sicht einer Betroffenen: Ich bin Krebspatientin und auf Medikamente angewiesen. Ich brauche ein Schmerzmittel, um durch die Nächte zu kommen. Dieses ist von meiner Apotheke nicht mehr zu beschaffen, sie hat sich wirklich sehr bemüht, hat verschiedene Medikamentengroßhandel kontaktiert – ohne Ergebnis, und niemand nennt einen Grund.

Meine Ärzte haben sich natürlich sehr bemüht, mir zu helfen und haben Ersatzmedikamente für mich rausgesucht, mit dem Ergebnis, dass ich die leider überhaupt nicht vertrage und einige schlimme Nächte hatte.

Ich finde es in einer ohnehin schwierigen Lage sehr schlimm, dass solche Machtspiele auf dem Rücken von kranken Menschen ausgetragen werden und muss meinem Ärger und meiner Wut darüber einfach mal Luft machen. Ich wünsche mir sehr, dass Herr Spahn seinen Worten auch Taten folgen lässt.

Christine Schildt, Velpke

Was wollen die Bauern denn noch?

Zu „Aufstand der Bauern“ vom
16. November:

Beim Lesen dieses unkritischen Artikels, mit dem der Agrarlobby von der Braunschweiger Zeitung einmal mehr ein Forum geboten wird, habe ich mich gefragt, was die lamentierenden Bauern eigentlich noch wollen. Das sogenannte Tierwohllabel: freiwillig. Das mit einer Übergangsfrist versehene Verbot der zutiefst unethischen betäubungslosen Ferkelkastration: verschoben. Die Umsetzung der Nitratrichtlinie von 1991: verschleppt.

Bis heute hat es eine Laissez-faire-Politik verhindert, einer zukunftsfähigen Landwirtschaft den Weg zu ebnen.

Ein „Weiter so“ aber kann es in Anbetracht der Umwelt- und Klimaproblematik nicht geben. Wo bleibt der Ausbau der bio-veganen Landwirtschaft?

Dietmar Stüwe, Vechelde

Überschrift klingt polemisch

Zu „SPD brütet neue Kindergeld-Pläne aus“ vom 20. November:

Das von der SPD-Chefin Malu Dreyer vorgestellte Konzept, das Kindergeld zu ändern und damit Kinder Einkommensschwächerer Familien aus der Armut zu holen, ist für mich ein interessanter Ansatzpunkt. Es ist ein Konzept, das natürlich noch einer Diskussion bedarf. Kinder sind die Zukunft einer Gesellschaft und müssten den größten Respekt genießen, gefördert zu werden, auch durch Kindergeld,damit alle die gleichen Chancen in ihrer Entwicklung haben. Die SPD kommt als große Volkspartei dieser Aufgabe nach.

Irritiert hat mich aber die Überschrift „SPD brütet neue Kindergeld-Pläne aus“. Das klingt polemisch.

Ebenso geht es in dem Bericht weiter: Die SPD will beweisen, dass sie nicht nur um sich selbst kreist, sondern konkret für die Menschen arbeitet. Auch hier eine eigenartige Deutung, ebenso dass die Union Sorge hat, die SPD will den nächsten Großkonflikt vom Zaun brechen – nämlich Hartz-IV.

Jens Elmar Jacobsen,
Braunschweig