Zu „’Die Erderwärmung ist das Beste, was passieren konnte’“ und zum Leitartikel „Befangene Bauern“ vom 20. September:

Wir – als Landwirte – teilen nicht die Meinung von Professor von Tiedemann, dass der Klimawandel und die Erderwärmung gut für das Pflanzenwachstum sind. Die Auswirkungen der Klimaveränderung bekommen wir schon zu spüren. Mit Sorge beobachten wir Wetterextreme wie Hochwasser und Dürre, die uns sogar in unseren Breitengraden den Anbau von landwirtschaftlichen Kulturen deutlich erschwert haben. Das wirkt sich bereits negativ auf die Erträge unserer Pflanzen und damit auf die Nahrungsversorgungssicherheit in Deutschland und Europa aus. Wir bewirtschaften einen Ackerbaubetrieb auf nachhaltige Weise. Wir bauen auf dem Großteil der Flächen Nahrungsmittel an, sorgen aber auch auf unseren Blühflächen besonders für Insekten und wildlebende Tiere – wie viele andere Landwirte auch. Selbst die Blühflächen vertrockneten in den letzten zwei Jahren, so dass sie ab August keine Bienenweide mehr boten. Für das Klima ist es wichtig, dass der Ausstoß klimaschädlicher Gase reduziert wird. Dies ist eine Überlebensfrage für die Natur, für die Menschen und für alle Lebewesen.

Lothar und Christiane Fricke,
Klein Elbe

Eine Unterstellung des Professors

Ebenfalls dazu:

Professor von Tiedemann unterstellt dem Potsdamer Institut für Klimaforschung und den dort tätigen Wissenschaftlern: „Das Institut wurde unter dem Vorsatz gegründet, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt. Die dort tätigen 120 Wissenschaftler werden wohl kaum das Gegenteil beweisen und sich damit arbeitslos machen wollen.“ Welch eine Unterstellung, die die Glaubwürdigkeit von Wissenschaftlern und Wissenschaft untergräbt. Wer, wenn nicht eine ehrliche, interessenneutrale Wissenschaft, soll uns gefährliche Entwicklungen und Wege da heraus aufzeigen?

Bevor Professor von Tiedemann anderen Wissenschaftlern so etwas unterstellt, soll er uns doch beweisen, dass menschenverursachte Gase wie CO2 und NH4 nicht zur Klimaerwärmung beitragen.

Karl Frenz, Braunschweig

Hitze haben wir früher auch überstanden

Zum selben Thema:

Eine Erwärmung unseres Planeten Erde aufgrund von zwei überdurchschnittlich heißen Sommern ist kein Grund für die derzeit ausartende Medienhysterie. Vor über 40 Jahren machten wir Camping-Urlaub an der französischen Atlantikküste. In Frankreich waren es über 35 Grad, die Wiesen braun. Tiere konnten aus Futtermangel vielfach nur noch mit Bananen gefüttert werden. Zwei Tage hatten wir am Urlaubsort 40 Grad. Wir haben es überstanden.

Auch ohne eine krampfartig eingeforderte CO2-Reduzierung lebt Europa immer noch. Vielleicht öffnet es manchem die Augen, dass die Politik versucht, an etwa 3 Prozent CO2 von rund 0,035 Prozent CO2 insgesamt gewaltsam Reduzierungen zu erzwingen. 50 Milliarden soll diese Luftnummer den Steuerzahler kosten.

Dieter Nitsche, Wolfenbüttel

Wer verfolgt hier Eigeninteressen?

Auch zu diesem Thema:

Der Kommentator ruft den Bauern zu: „Wenn sich die Ansicht aber erkennbar stark nach den eigenen Interessen richtet, macht man sich leicht angreifbar.“ Als Bauer habe ich ein Eigeninteresse daran, dass ich in meiner Umwelt überlebe, dass mein Acker und mein Vieh gesund und nachhaltig leistungsfähig bleiben, weil ich ja meinen Lebensunterhalt meine Kosten und meinen Fortbestand mit dem Verkauf meiner Erzeugnisse sichere. Dabei bin ich ortsgebunden und lebe dort, wo ich produziere.

Welches Eigeninteresse hat ein Umweltverband? Wovon bestreitet er seine Kosten für Personal und Material? Richtig, von Mitgliederbeiträgen und Spenden und freiwilligen Leistungen. Und wie bekommt er diese und sichert seinen Fortbestand? Wer richtet hier seine Ansicht nach seinen Interessen? Wem nützt was? Ich bin Landwirt und auf meinem Feld und in meinem Garten gibt es Bienen. Ich habe sie nicht gezählt, aber es ist die Realität.

Christian Pape, Sunstedt