Zu „Drei Frauen für den Freitag“ vom 20. September:

Da wollen drei Frauen für den Freitag Stärke demonstrieren, offensichtlich problemlos mit der vom Verfassungsschutz beobachteten Interventionistischen Linken zusammen arbeiten und etwa in Berlin den Verkehr stören, respektive stärker in den Alltag eingreifen, so lange es menschenachtend und gewaltfrei passiert. Und was antworten sie dem Notarzt, der Feuerwehr oder einfach nur dem Patienten, der lange auf einen Facharzttermin gewartet hat, wenn sie den Verkehr so stören, dass nichts mehr geht? Ich erschrecke mich darüber, wie drastisch die Spaltung der Gesellschaft hier offenbar immer stärker forciert wird. Denn viele überzeugen die drei Damen eben nicht dadurch, dass sie Moderatoren, Diskussionspartnern – wie zuletzt bei „Hart aber fair“ – wiederholt ins Wort fallen. Und noch schlimmer finde ich, dass sie ständig den Finger heben und sagen, was andere falsch machen, ändern müssen und letztlich anderen auch Ängste machen, die teils unbegründet sind. Nein! Deswegen bin ich kein „Klimaleugner“ Aber wo sind die Lösungen? Ich sehe sie im technischen Fortschritt. Aber das funktioniert nur mit gesellschaftlichem Zusammenhalt. Ansonsten gibt es nur noch Grüne und die AfD. Die Parteien „dazwischen“ sind einfach nicht „radikal“ genug für die wütende Volksseele.

Michael Kahlert, Salzgitter

Die Bewegung vergisst soziale Aspekte

Ebenfalls dazu:

Wie immer liegen Gutes und Schlechtes dicht nebeneinander. Gut ist, dass die Fridays-For-Future-Bewegung erkannt hat, dass es sich beim Klimawandel um ein weltweites Problem handelt. Schlecht ist aber, dass die Akteure keine andere Meinung, keine abgewogene Aussage neben sich dulden. Dies wird besonders in den Fernsehdiskussionen deutlich, bei denen vor allem die Frauen immer wieder nahezu keifend dazwischenreden. Sicherlich ist der Klimawandel zum erheblichen Teil vom Menschen verursacht, es kommen aber auch natürliche Prozesse hinzu. Zumal ja auch festzuhalten ist, dass höherer Kohlenstoffdioxidgehalt quasi Dünger für die Pflanzen ist, denn die Photosynthese benötigt Kohlenstoffdioxid. Es ist zudem festzuhalten, dass die Fridays-For-Future-Leute die sozialen Aspekte völlig außer acht lassen. Wenn gefordert wird, den Kohleausstieg bis 2030 zu bewerkstelligen, dann bitte mit Argumenten. Die politisch Verantwortlichen in der Welt sind – bis auf „unwesentliche“ Ausnahmen wie etwa USA, Indien und China – aufgewacht und wollen handeln. Aber Maximalforderungen sind eher unproduktiv. Und was soll die Forderung „Null Emissionen bis 2035“? Sollen wir aufhören zu atmen? Ich will eine ökologisch orientierte Gesellschaft, aber keine Ökodiktatur.

Klaus Hantelmann, Wolfenbüttel

Warum protestieren sie nicht am Samstag?

Ebenfalls zur Klimaschutz-Demo:

Alle reden von Fridays-For-Future, ich finde es sehr richtig, dass man sich so der Sache annimmt und auch die Politik aufgeschreckt hat. Aber warum wird Fridays-For-Future nicht auf den Sonnabend verlegt? Kämen dann auch so viele Schüler zusammen? Der Sonnabend wäre ideal, weil dann am Freitag der Schulunterricht normal weiterlaufen würde, ohne dass die Schüler ihren Unterricht versäumen würden. Ich bin auch für eine saubere Umwelt und viel Grün, was auch meinen Enkeln zugute kommen würde.

Jürgen Büssing, Wolfenbüttel

Der Staat profitiert auch von der Kirche

Zum Leserbrief „,Der Staat als Büttel der Kirchen’“ vom 12. September:

Den Verdacht des Autors, der Staat könnte das Christentum bevorzugen und der innere Frieden sei gestört, kann man so nicht stehen lassen. Natürlich sind inzwischen auch andere Religionen – neben der christlichen – in unserem Land präsent. Jedoch wird und wurde unser Land immer von der christlichen Religion geprägt. Daher ist es nur legitim, dass in den Schulen der christliche Glaube als Unterrichtsfach vermittelt wird und die Lehrer vom Staat bezahlt werden. Diese Lehrer unterrichten schließlich nicht nur Religion, sondern ebenso Geschichte, Deutsch, Biologie, Mathematik, Sport und so weiter. Außerdem profitiert unser Staat in nicht unerheblichem Maße von den Diensten der Kirchen – zum Beispiel durch Kindergärten, Kinderheime, Krankenhäuser, die Diakonie mit ihren Hilfsangeboten. Es wäre sehr zum Nachteil unserer Gesellschaft, würden diese Dienste nicht mehr angeboten. Unser Staat wäre damit allein überfordert. Es ist immer ein Geben und Nehmen im Leben. Also wo ist das Problem?

Lieselore Grosse, Wolfenbüttel

Eine Liebeserklärung ans Theater

Zu „An Charlie Chaplin verhoben“ vom 16. September:

Premiere. City Lights. Ich sehe eine berührende Liebeserklärung an das Theater. Eine dramaturgisch raffiniert gestrickte Geschichte, genährt von einer großen Vorlage. Herrlich in Bilder umgesetzt und inszeniert, von einem kreativen Schauspielensemble und einer einfühlsamen Band erspielt. Witzig, sozialkritisch, körperlich, musikalisch, anrührend, hoch professionell. Muss mich allerdings vom Rezensenten belehren lassen, dass ich dumm in eine Falle getappt bin, mit allen raffinierten Mitteln des Theaters ausgetrickst wurde, nicht bemerkt habe, dass die Macher sich überschätzt haben. Muss ich mich mit 300 Zuschauern für Klatschen und Trampeln schämen? Oder gilt die Warnung nicht mir, sondern allen anderen, die drauf und dran sind, in dieses Stück zu rennen?

Karla Mehrtens, Braunschweig