Zu „Bundesrechnungshof:
Asse-Räumung kostet noch viele Milliarden“ vom 14. August:

Wenn der Bundesrechnungshof nun herausgefunden hat, dass die Asse-Räumung – Beginn frühestens 2033 – noch viele Milliarden kosten wird, dann sollten wir die Konsequenzen ziehen. Die Asse mit allen möglichen Abfällen auffüllen und dann absaufen lassen. Wahrscheinlich hoffen viele Wissenschaftler schon jetzt auf das übliche Ende eines Salzbergwerkes. Wir sollten uns vielmehr auf die Frage konzentrieren, wie machen wir die Atomkraft sicherer. Wenn wir weg von der Karbonisierung wollen, dann bleibt fast nur noch die Atomkraft übrig. Sehen wir es endlich realistisch.

Helmut Pietsch, Braunschweig

VW baut die Autos, die Kunden bestellen

Zu „Öko-Protest in Wolfsburg: VW-Autozug gestoppt“ vom 14. August:

Den Aktivisten ist hoffentlich bewusst, dass sie in der absoluten Minderheit sind, wenn sie fordern, den Pkw-Bestand zu verringern. Siehe Absatzzahlen von Volkswagen: Der Konzern baut die Autos, die die Kunden bestellen. Dass VW als Symbol für die gesamte Autobranche in Deutschland steht, stimmt ja sogar. Der Konzern kann sogar als Synonym der deutschen Nachkriegsgeschichte genannt werden. Diese Demonstranten sollten sich mal darauf besinnen, wer maßgeblich, auch in der Region, zum wirtschaftlichen Wohlstand beigetragen hat. Die Großeltern oder Eltern können ihnen das bestimmt erklären. Dass eine Einladung zum Dialog abgelehnt wurde, überrascht nicht. Denn im Diskurs reichen nicht Parolen wie „Kohleausstieg ist nicht genug“, dann müsste man ja auch die realen Bedingungen und technischen Machbarkeiten berücksichtigen. Mal eben leichtfertig die deutsche automobile Schlüsselindustrie aufgrund einer mal wieder auftauchenden Klimahysterie zerschlagen zu wollen, macht ehrlichgesagt bei einem weltanteiligen CO2-Ausstoß von 2,23 Prozent nicht so viel Sinn. Nicht für das Klima und nicht für die Wirtschaft.

Marc Röthig, Königslutter

Gesamtschulen: Erfolge werden übersehen

Zu „Es geht auch ohne Abi“ und „Immer mehr wollen aufs Gymnasium“ vom 14. August:

Die Beiträge greifen meiner Meinung nach zu kurz. Meine Erfahrung in über dreißig Jahren an einer Integrierten Gesamtschule ist: Jedes Jahr hatten wir weit mehr Anmeldungen als Plätze für Schüler, bei acht, einige Zeit sogar bei neun Parallelklassen! Die abgelehnten Schülerinnen und Schüler wurden dann natürlich oft an Gymnasien angemeldet; das ist heute sicher nicht anders. Bedauerlich finde ich, dass immer noch viele Journalisten bundesweit die Erfolge der Gesamtschulen nicht sehen, bieten diese Schulen doch alle Möglichkeiten für jede Art von Schulabschluss einschließlich des Abiturs.

Heike Miethe-Sommer, Schwülper

Gezielte Unterstützung hilft Menschen mehr

Zum Leserbrief „Leichte Sprache würde allen helfen“ vom 10. August:

Eine verstärkte Verwendung der leichten Sprache als Hilfe für Personen mit unzureichenden Deutschkenntnissen ist entschieden abzulehnen. Warum? Weil die leichte Sprache nicht das Gleiche ist wie klar und verständlich formuliertes Deutsch. Sie ist vielmehr ein stark reduziertes und verkürztes Deutsch, das geschaffen wurde, um geistig gehandicapten Personen einfache Sachverhalte verständlich zu machen. Komplexere Zusammenhänge können daher kaum ohne starke Verkürzungen und Vereinfachungen formuliert werden. Ein Teil der Information geht so verloren oder wird in seiner Bedeutung verändert. Dies ist besonders fatal und gefährlich bei politischen Aussagen. Erst recht in einer Zeit, in der mit Fake News versucht wird, die politische Meinung mit gezielten Verkürzungen und Verdrehungen zu manipulieren. Die einzige sinnvolle Methode, um Menschen mit mangelhaften Deutschkenntnissen wirklich zu helfen, ist Bildung, das heißt, Sprach-, Lese- und Schreibkurse oder gezielte persönliche Unterstützung beim Lesen und Schreiben von Texten.

Heinrich Gades, Braunschweig