Alle Leserbriefe beziehen sich auf „Der Grenzwert für Stickoxid ist schlicht abstrus“ vom 15. Dezember:

Vielen Dank für das Interview und dass Sie damit entgegen der – vornehmlich von Politikern bestimmter Parteien – eingeleiteten Massenhysterie die objektive Meinung eines Experten aufzeigen! Die Ausführungen von Professor Dieter Köhler sind so gehalten, dass sie jeder Laie verstehen müsste. Mein Lungenarzt gab mir übrigens vor kurzer Zeit auch auf meine diesbezüglichen Fragen Antworten, die sich mit Ihrem Bericht decken. Ich bin davon überzeugt, dass sowieso der überwiegende Teil der Bevölkerung Bescheid weiß, aber es natürlich nicht so professionell ausdrücken kann. Die ganze Diesel-Verteufelung ist ein Politikum – wahrscheinlich will man damit mal wieder von anderen Themen ablenken, und bestimmte „Volksvertreter“ wollen sich profilieren, mit welchen Mitteln auch immer. Bitte berichten Sie weiter so und klären die Bevölkerung damit auf.

Heinrich Plaschke, Salzgitter

Die Thesen von Professor Köhler sind abstrus

Professor Köhler argumentiert, dass Menschen in bestimmten Bereichen höheren Stickstoffdioxid-Werten ausgesetzt sind, ohne sofort sichtbare Schäden davon zu tragen, und plädiert für höhere Grenzwerte. Er berücksichtigt dabei nicht, dass zum Beispiel Raucher selber über ihre Gesundheitsbelastung entscheiden können – ganz im Gegensatz etwa zu Kindern und Kranken, die an einer Hauptverkehrsstraße leben. Diese Zusammenhänge werden allerdings in dem Infokasten „Risiko für Menschen mit Vorerkrankungen“ von Professor Hoffmann zutreffend dargestellt. Bewohner an verkehrsreichen Straßen haben nicht nur kurzzeitig hohe Belastungen durch Stickoxide und begleitende Luftschadstoffe zu ertragen, sondern bis zu 24 Sunden am Tag. Denn auch die Innenluft wird durch Autoabgase stark belastet. Die Grenzwerte werden gebraucht, um gerade diese Menschen zu schützen. In der Schweiz gilt deshalb sogar ein niedrigerer Grenzwert, dort sind nur 30 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erlaubt.

Kristine Schmieding, Braunschweig

Politiker lassen sich zu unsinnigen Fahrverboten zwingen

Falls die von Professor Köhler angeführten Argumente zutreffend sind, kann unserer Regierung und den Volksvertretern aller Richtungen der Vorwurf nicht erspart bleiben, sich von den Präsidenten gewisser Umweltschutz-Vereine wie am Nasenring durch das Labyrinth eigener Gesetze zu den unsinnigsten Fahrverboten zwingen zu lassen.

Alwin Barth, Salzgitter

Diesel-Fahrverbot hilft nicht

Stell Dir vor, es ist Diesel-Fahrverbot, und die Werte für Stickstoffdioxid sinken nicht.

P. S.: Um wieviel Prozent sind die Stickstoffdioxidwerte in der Stresemannstraße in Hamburg nach dem Diesel-Fahrverbot eigentlich gesunken?

Ekkehard Senf, Wolfenbüttel

Dieselverteufelung führt zu mehr CO -Ausstoß

Endlich mal eine umfassende und fundierte Stellungnahme gegen die Verteufelung des Dieselantriebs wegen dessen vermuteter Gesundheitsschädlichkeit durch Stickoxid. Als Fakt wäre noch zu ergänzen, dass die Arbeitsstättenverordnung einen Grenzwert von 950 µg/m3 (Mikrogramm/Kubikmeter) Luft vorsieht (also fast das 25-fache des festgelegten Grenzwertes für Ortschaften). Seit langem ist mir unverständlich, wie eine ganze Nation und leider auch deren Richter den Falschinformationen eines Vereins wie der Deutschen Umwelthilfe e. V. aufsitzt; ein Verein, der unter anderem auch von Toyota und der Ford-Foundation (USA) unterstützt wird. (Überraschenderweise ist der Absatzanteil an Dieselfahrzeugen bei Toyota und Ford marginal.) Grundsätzlich ist es wichtig, an allen Enden für eine saubere Umwelt zu kämpfen. Nur wird bei der Dieseldiskussion und der Verhängung von Dieselfahrverboten offensichtlich ganz vergessen, dass durch Umwegfahrten und Reduzierung des Dieselanteils bei Fahrzeugen der Ausstoß von C02 erhöht wird. Für dieses Gas ist der negative Einfluss auf unser Klima tausendfach wissenschaftlich erwiesen. Ein entsprechender fundierter Nachweis für NOx, der die Festlegung von jetzt geltenden Grenzwerten in Städten rechtfertigen würde, fehlt. Ein Plädoyer für Dieselantriebe heißt nicht, dass ich die Betrügereien der Automobilfirmen in Sachen Abgasmanipulation gut heiße. Hier muss auf Kosten der Firmen nachgebessert werden!

Dr. Hans-Joachim Löwe, Wolfenbüttel

Dieseldebatte wird nicht sachlich geführt

Endlich spricht mal jemand Klartext. Die bisher schon zu diesem Thema geführten Debatten haben ohnehin an Sachlichkeit vermissen lassen. Wir können also im Sommer wieder am Bohlweg sitzen, das Eis genießen, ohne von der Umluft vergiftet zu werden.

Norbert Becker, Braunschweig

An die großen Luftverpester traut sich keiner ran

Endlich mal ein Professor, der eine Aussage trifft, die ich nachvollziehen kann. Der ganze Quatsch, den Politiker, Richter (sie müssen sich an Gesetze halten), EU-Politiker und auch die Umwelthilfe mit Herrn Rehm verzapfen, ist völliger Unsinn. Gemeint sind Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Städten. In der Umweltpolitik gibt es schlimmere Dinge aufzuarbeiten (oder zu verbieten), die weitaus gefährlicher sind. Es ist Hysterie, was in Deutschland verbreitet wird bezüglich der Dieselfahrverbote. Noch etwas spricht für den Dieselmotor, er erzeugt weniger CO2, der Klimakiller schlechthin. Ich habe nichts gegen Umweltschutz, im Gegenteil, aber das mit dem Fahrverbot für Dieselfahrzeuge ist der falsche Ansatz – oder der einfachste Weg? An die wirklich großen Luftverpester trauen sich alle nicht ran (Geld, viel Geld und Macht stehen dahinter und die Drohung von Arbeitsplatzverlusten).

Werner Bock Weddel

Begeisternd ist der Vergleich mit dem Hexenhammer

Ein sehr guter und verständlicher Beitrag, der zeigt, wie sehr die Bevölkerung von der Meinungsmache bestimmter Politiker beeinflusst werden soll und wird. Begeistert hat mich auch der Vergleich mit dem malleus maleficarum (Hexenhammer). Ich finde es sehr amüsant, mir Annalena Baerbock und Robert Habeck als Reinkarnation von Jakob Sprenger und Heinrich Institoris vorzustellen. Das passt schon!

Maggie Milton, Salzgitter