Zu „Das Bus- und Bahnfahren ist in der Region vergleichsweise günstig“ vom 17. Oktober:

Sicher ist es ein Schnäppchen, von Braunlage für 8,80 Euro nach Braunschweig zu kommen. Bei einer Entfernung von 68 Kilometern sind das 13 Cent/km. Nach Wolfsburg pendelte ich sogar für 9 Cent/km, wenn ich es denn in der Geltungsdauer von 150 Minuten schaffte. Schaff ich aber nicht, die Fahrt dauert 160 Minuten, selbst wenn ich alle Anschlüsse erreiche.

In Wirklichkeit wohne ich in Schladen, wegen der guten Zug- und Autobahnanbindung. Ideal für Braunschweigpendler. Es sind nur 29 Kilometer, aber – oh weh! – vier Preiszonen im Verkehrsverbund: die höchste Stufe von 8,80 Euro. Macht 30 Cent/km und das ist teuer. Zu teuer. Mit meinem Euro-4-Diesel bin ich billiger, umsteigefrei und fahrplanunabhängig unterwegs. Auch eine Monatskarte ist teurer als die Spritkosten – erheblich teurer, wenn Feiertage, Krankheit oder Urlaub in den Monat fallen.

Mir erschließt sich der Sinn dieses Tarifzonenschnitts nicht. Für weite Strecken ist es okay, aber die „normalen“ 30-km-Pendler werden sich den Luxus des ÖPNV nicht leisten können. Damit bleibt Braunschweig begehrte und teure Wohnlage, obwohl es von Schladen ein Katzensprung dorthin ist. Auch verzichtet man darauf, die Stickoxidbelastung der Stadt preiswert und schnell dadurch zu senken, dass Pendler den ÖPNV stärker nutzen.

Wer profitiert davon, dass „vergleichsweise günstig“ für mich die teuerste Lösung ist? Eine Antwort wäre: VW und Braunschweiger Immobiliengesellschaften.

Bernd Oelschlägel, Schladen

Vielgenutzte Verbindungen sind zu teuer

Auch dazu:

Die Studie scheint mir die Realität zu verzerren, und ich muss Herrn Verhoef daher beipflichten. Zugegeben: Eine Fahrt etwa von Hankensbüttel nach Braunlage (130 km/8,80 Euro) ist aufgrund der Vier-Zonen-Tarifs spottbillig, jedoch für die wenigsten Fahrgäste relevant. Der Braunschweiger Stadttarif ist durchaus attraktiv; dass im halb so großen Wolfsburg, das keine Straßenbahn hat, die gleichen, zum Teil höhere Preise, gelten, stört viele. Der wunde Punkt sind aber genau die von Herrn Verhoef genannten vielgenutzten regionalen Verbindungen, die exorbitant teuer sind: Braunschweig-Gifhorn, Königslutter-Braunschweig und als Spitzenreiter der Unverschämtheit Wolfsburg-Gifhorn: 20 km/5,50 Euro. Zu Recht zieht Herr Verhoef den Vergleich mit Berlin: Die Bewohner der umliegenden Städte Potsdam, Oranienburg usw. (je circa 35 km) zahlen dort 3,40 Euro für eine Fahrt. Nein, da kann man 5,50 Euro für die 20 km von Gifhorn nach Wolfsburg beim besten Willen nicht günstig nennen!

Mein Verdacht: Die Studie betrachtet nicht, welche Verbindungspreise wirklich aussagekräftig sind, daher kommt der VRB viel zu gut weg.

Thorsten Weigert, Wolfsburg

Die Studie vergleicht nur Großstädte

Zu demselben Thema:

Schon die Überschrift zu obigem Beitrag ist doch irreführend! In der Studie geht es – wie im Text durchaus erwähnt – einzig und allein um die Großstadt Braunschweig. Von einer Region ist dabei überhaupt keine Rede. Die Meinung des Lesers Reiner Verhoef bleibt deshalb unwidersprochen stehen und wird von mir nachdrücklich unterstützt.

Dr. Thomas Brasser, Denkte

Steuersatz von 100 Prozent haben wir nicht

Zum Leserbrief „Audi wird Bußgeld abschreiben“ vom 18. Oktober:

Es ist richtig, dass die Autohersteller das Bußgeld gewinnmindernd in ihre Gewinn- und Verlustrechnung einstellen. Die Aussage, „genau für diesen Betrag wird Audi an den Staat Bayern keine Steuern abführen müssen“, ist jedoch unzutreffend. Bei einem Sparen des gesamten Betrages würde dies einen Steuersatz von 100 Prozent voraussetzen. Soweit sind wir in Deutschland Gott-sei-Dank noch nicht.

Werner Schröder, Wolfenbüttel

Waffenlieferungen an Saudi-Arabien einstellen

Zu „Neue gruselige Details im Mordfall Khashoggi“ vom 18. Oktober:

Das ist verabscheuungswürdiger Staatsterror. Ich erwarte von der Bundesregierung, dass endlich alle Waffenlieferungen an das saudische Regime endgültig eingestellt werden. Punkt.

Wilfried Ottersberg, Cremlingen