Zu „153 Missbrauchsopfer im Bistum Hildesheim“ vom 26. September:

Es ist nicht länger hinnehmbar, dass die Kirche strafbare Handlungen, die von Gliederungen kirchlicher Institutionen begangen werden, in Paralleljustiz außerhalb des staatlichen Gewaltmonopols selbst regelt. Die Paralleljustiz der Kirche unterscheidet sich qualitativ nicht von der Paralleljustiz der arabischen/türkischen Familienclans.

Elisabeth Wolf, Braunschweig

Die Wunden der Opfer werden nicht heilen

Auch zu dem Thema:

Wenn Geistliche der katholischen Kirche seit Jahrzehnten und auch weiterhin so beharrlich Missbrauch an Kindern und Jugendlichen begehen, sich gegenseitig dabei decken und den Tätern durch Versetzung Zugang zu neuen Opfern ermöglichen, so macht das schlicht fassungslos. Als Folge des Zölibates arbeiten in diesem Bereich offensichtlich sehr viele Menschen mit einer unheilvollen Sexualität, ohne Angst vor unserem Strafrecht. Da reicht es nicht, lediglich Eltern davor zu warnen, ihre Kinder in deren Hände zu geben. Auch nicht, dieser Kirche besser ganz den Rücken zuzukehren. Nein, es sollten sofort greifbare Konsequenzen erfolgen, wie zum Beispiel:

1. Ein generelles Verbot der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

2. Ein Ausschluss katholischer Geistlicher aus allen Ethikräten.

3. Schluss mit Sonderrechten der Kirchen, wie zum Beispiel einer eigenen Gerichtsbarkeit.

Nicht die katholische Kirche hat eine „offene Wunde“, wie der Papst dazu sagte. Es sind die vielen Opfer, deren Wunden niemals heilen werden.

Peter Koch, Vordorf

Warum treten nicht mehr Menschen aus der Kirche aus?

Auch dazu:

Niemand wird gezwungen, Mitglied in einer Organisation zu sein, deren Geschäftsleitung alles dafür tut, sexuelle Straftäter vor der Justiz zu schützen! Deshalb frage ich mich, weshalb nicht die Masse der Mitglieder der katholischen Kirche den Rücken kehrt. Vielleicht ist es die Angst, gleichzeitig mit einem Austritt eine Versicherung zu kündigen, die ein „In-den-Himmel-kommen“ verspricht. Solche Erwartungen wurden schon früher durch den Verkauf von Ablassbriefen geweckt, die lediglich den Zweck hatten, Geld in die Kirchenkasse zu spülen. Aber immerhin ist die katholische Kirche auf einem guten Weg. Inzwischen wird auch schon von ihr anerkannt, dass die Erde eine Kugel ist. Vielleicht dürfen in 300 Jahren auch Priester heiraten…

Reinhard Scholz, Braunschweig