Zu „Diesel-Nachrüstung soll kommen“ vom 15. September:

Die deutschen Autobauer (warum nur die?) haben noch erhebliche Probleme mit der Softwareanpassung an die WLTP-Abgasnorm und müssen dafür teilweise die Produktion drosseln. Jetzt sollen sie (vorrangig?) für die alten Euro-5-Diesel eine Hardware-Nachrüstung entwickeln. Dabei hat selbst die Kanzlerin gesagt, dass es rechtlich für diese Forderung keine Grundlage gibt. Alle Fahrzeuge erfüllen die zum Zulassungszeitpunkt gültigen Abgasvorschriften. Die Politik kann also nur moralisch Druck auf die Automobilindustrie ausüben.

Aber warum sollte die (deutsche! und nur die) Automobilindustrie das tun? Das Problem der Fahrverbote und zu hoher NOx-Werte an den Messstellen ist nach meiner Information ein politisch gewolltes. Die Messstellen sind an emissionsmäßig exponierten Stellen eingerichtet, statt – wie in der EU-Richtlinie gefordert – an einer Messstelle mit Durchschnittswerten. Die Bundesregierung zahlt der DUH (Deutsche Umwelthilfe) hohe Millionenbeträge für die Durchsetzung von Fahrverboten, und manche Politiker loben deren Chef dafür. Gleichzeitig wird gegen den Diesel und das Auto mit Verbrennungsmotor gehetzt. Ideologische Argumente gehen hier vor Sachkunde. Das Wort eines Politikwissenschaftlers zählt mehr als das eines Maschinenbauingenieurs. Wird der Tod der deutschen Automobilindustrie dabei billigend in Kauf genommen? Der öffentliche Nahverkehr ist kurzfristig wohl kaum in der Lage, die erforderlichen Kapazitäten bereitzustellen.

Gleichzeitig wird von der Politik der Umstieg auf die Elektromobilität gefordert. Der Ausbau der hierfür notwendigen Infrastruktur wird noch stärker vernachlässigt als der digitale Netzausbau. Das sollen die Autobauer auch noch als Zukunftsinvestition schultern? So zerstört man eine wichtige Industrie nachhaltig.

Hans Jürgen Wienroth, Schwülper

Zur Hardware-Nachrüstung kann man die Autobauer nicht zwingen

Zu „Regierung: 1,3 Millionen Autos von Diesel-Fahrverboten betroffen“ vom 17. September:

Herr Krischer müsste als Bundestagsabgeordneter wissen, dass es:

- rechtlich nicht möglich ist, einen Auto-Hersteller zur kostenlosen Hardware-Nachrüstung zu zwingen, da die Fahrzeuge bei der Zulassung vom KBA (Kraftfahrt-Bundesamt) für den Straßenverkehr zugelassen waren;

- für jede Motor-Getriebe-Konfiguration ein individueller Nachrüstsatz entwickelt werden muss. Das dauert Jahre, und bis dahin sind die alten Autos sowieso vom Markt verschwunden.

Roland Bus, Isenbüttel

Problem mit Altwagen löst sich mit der Zeit von alleine

Auch dazu:

Wer kann die Parteien noch wählen, die nun lautstark für die „Enteignung“ von mindestens 1,3 Millionen Besitzern von Diesel-Fahrzeugen durch Fahrverbote eintreten? Diese Fahrzeuge wurden ohne Einschränkung von den Behörden zugelassen. Jetzt werden von den gleichen Behörden Fahrverbote erlassen, die einer Enteignung gleichkommen. Diese Fahrzeuge sind unverkäuflich – es sei denn, sie werden von findigen Unternehmern ins Ausland verschoben, wo sie dann ja weiter fahren können! Im Übrigen handelt es sich um ein Vielfaches von betroffenen Fahrzeugen der Abgasnorm 5 und älter.

Wichtiger wäre, dass endlich die Typenzulassungen neuer Modelle zuverlässig die Abgasnormen erfüllen. Das Problem mit den „Altwagen“ regelt sich über die Zeit durch Verschrottung von alleine.

Jürgen Middel, Braunschweig

Leider ist der Nathan immer noch brandaktuell

Zu „Nathan und die Beton-Gläubigen“ vom 17. September:

Das war eine Sensation! Die beste Übersetzung und Modernisierung eines alten Stoffes – und immer noch brandaktuell. Leider.

Allerdings gab es einen Wermutstropfen vor dem Stück. Bei abgedunkelter Saalbeleuchtung ist es nahezu unmöglich, seinen Platz zu finden, und nicht jeder hat ein Handy mit Taschenlampenfunktion dabei. Warum können andere Theater die Platzierung der Nummern besser lösen?

Manfred Himpel, Königslutter

Brillante Satire zum Thema Hetzjagd

Zur Satire „Fünf Gründe, warum es in Chemnitz keine Hetzjagd gab“ vom 15. September:

Danke für Ihre brillante Satire zum Thema Hetzjagd! Sie haben die semantische Kümmelspalterei auf den Punkt gebracht.

Professor Roswitha Bender, Braunschweig