Zu: „Die Grenzen zum Rassismus sind überschritten“ vom 28. August:

Diese Überschrift setzt in völlig inakzeptabler Weise einen Schwerpunkt, der in der Gesamtheit der Äußerungen von Ilkay Gündogan so nicht gegeben ist. Im Gegenteil: Seine Äußerungen zu seiner persönlichen Rolle, zu seiner Haltung und zu dem Problem grundsätzlich sind ehrlich, behutsam, ausgewogen und differenziert.

Sie sind nicht plakativ, und er lässt sich nicht von der im Augenblick gängigen Schwerpunktsetzung leiten.

Ihre Überschrift suggeriert das Gegenteil. Ilkay Gündogan selbst bezieht sich mit seiner Äußerung auf die Aussage eines Politikers, der, so ist zu vermuten, der Gruppe von Politikern angehört, deren Aussagen im höchsten Maße fragwürdig sind, und die Rassismus bewusst schüren. Ilkay Gündogan selbst ordnet dies auch so ein, ohne die Situation zu beschönigen. Seine eigene Rolle stellt er ehrlich, sehr souverän und selbstsicher, ernsthaft und eher mit einer gewissen Leichtigkeit dar. So muss man mit dem Problem umgehen.

Die Frage des Rassismus in Deutschland lässt sich nur mit Fakten, Ausgewogenheit und klarer Wertorientierung behandeln. Ihre Überschrift verkürzt die Äußerungen von Ilkay Gündogan unzulässig und setzt auf Überakzentuierung durch Unausgewogenheit.

Die Ereignisse in Chemnitz zeigen wieder einmal, wie gefährlich es ist, die falschen Akzente zu setzen.

So kann man einen journalistischen „Blickfang“ nicht gestalten; dazu ist das Thema zu ernst.

Günter Löhr, Braunschweig

Zu: „Papst Franziskus rät den Eltern homosexueller Kinder: Beten und Psychiatrie““ vom 28. August: Als Eltern zweier Söhne, von denen einer heterosexuell und ein anderer homosexuell ist, fühlen wir uns von dieser Aussage des Papstes zutiefst getroffen. Was raten wir daher Papst Franziskus?

Ganz einfach: Wer im Glashaus Vatikan sitzt, soll nicht mit Steinen werfen! Beten und Psychiatrie für die Päpste und Bischöfe, welche den sexuellen Kindesmissbrauchsskandal von katholischen Priestern und Ordensleuten jahrzehntelang vertuscht haben und nach wie vor unter anderem am Pflichtzölibat für Priester und am Kommunionverbot für wiederverheiratet Geschiedene festhalten – bis unsere Kirchen endlich alle leer sind. Wir schaffen das!

Roland Klose, Bad Fredeburg

Zu: „Teilzeit, Leiharbeit & Co. legen in Deutschland zu“ vom 28. August:

Von der Bundesregierung und der Industrie wird uns Bürgern ein großer Mangel an Fachkräften vermittelt, der wirtschaftliches Wachstum behindert. Jetzt lese ich, dass gut

20 Prozent der Arbeitnehmer in „atypischen Beschäftigungsverhältnissen“ tätig sind. Wenn die Not so groß ist, warum werden dann diese Menschen nicht als Arbeitskräfte gesichert?

Hans-Jürgen Wienroth, Schwülper