Zu „Kanzlerin beklagt ,Erosionen von Sprache’“ und dem Kommentar „Botschaft: Weiter so“ vom 21. Juli:

Auch ich bin ein Teil des deutschen Volkes, auf das der Kommentator zur Unterstützung seiner These verweist, aber ich „vermisse“ keine „Regierungschefin, die leidenschaftlich, begeisternd, mitreißend“ ist, denn, was derartig wortgewaltige und/oder charismatische Volks(ver)“führer“ für ihr eigenes Land oder den Rest der Welt Negatives zu bewirken im Stande sind, dafür liefert uns nicht nur unsere eigene Geschichte ein hinlängliches Beispiel, sondern auch manch politische Persönlichkeit der Gegenwart.

Mir ist, obwohl ich keine Anhängerin der Christlich-Demokratischen Union bin, eine zwar mit wenig Eloquenz und Ausstrahlung ausgestattete, dafür aber hart arbeitende, bodenständige und nicht zuletzt kalkulierbare „Weiter-so-Kanzlerin“ tausendmal lieber als eine prahlerische, in ihrer Wortwahl und ihrem Agieren menschenverachtende, unberechenbare Führungsperson, die es versteht, Menschen (für die falsche Sache?) zu begeistern und mitzureißen. Ein solcher Demagoge, eine solche Demagogin passt dann auch tatsächlich besser in diese Zeit, in der ein respektvoller und anständiger Umgang miteinander, moderat in Wort und Tat, nicht mehr „zeitgemäß“ erscheint. Wollen wir das wirklich?

Dorothee Kahla, Clausthal-Zellerfeld

Merkel erzeugt den Eindruck von Normalität

Auch dazu:

„Same procedure as every year“! So könnte man die Sommerpressekonferenz von Angela Merkel bezeichnen! Sie hat – wie immer – auf alle Fragen eine Antwort parat und hinterlässt den Eindruck, dass alles am Laufen sei und sie den Laden voll im Griff hat! Dass die Regierung durch den internen Streit mit der CSU kurz vor dem Platzen stand, erklärt sie damit, dass man sich ja mal streiten kann und muss! So lapidar ist das!

Sie hat eben eine nonchalante Art, die Probleme der Regierung und somit auch Deutschlands herunterzuspielen und damit den Eindruck von ganz normaler Alltagsarbeit zu erzeugen! Somit wird der Bürger mal wieder „eingelullt“, und alle können unbeschwert in den Urlaub fahren, denn die Kanzlerin macht das schon!

Jochen Eckolt, Braunschweig

Vom GEZ-Urteil haben nur wenige etwas

Zu „Gericht kippt GEZ-Pflicht für Zweitwohnung“ vom 19. Juli:

Was für ein Erfolg, der pure Wahnsinn. Wieviel Zweitwohnungsbesitzer gibt es, die davon etwas haben? Ich hätte mir gewünscht, dass die Gebühr für Betriebe entfällt. Wenn jede Wohnung belastet wird, dann zahlt jeder Einwohner ja bereits diese Zwangsabgabe. Wieso müssen Betriebe und Unternehmen für die gleichen Personen nochmals veranlagt werden?

Weiterhin hätte ich es für gut befunden, wenn man den Fernsehleuten die Werbung verboten hätte. Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum bei den Unsummen an Gebühreneinnahmen auch noch Werbung gemacht werden darf. Jeden Abend Wärmepflaster, Kniesalbe, das ganze Pharmapaket für ältere Leute, das nervt.

Wolfgang Buckmann, Bad Sachsa

Billigexporte zerstören Strukturen der armen Länder

Zu „Firmen hoffen auf mehr Geschäfte mit Japan“ und dem Leitartikel „Dann halt ohne Trump“ vom 18. Juli:

Was der Autor in seinem nahezu zahlenfreien Bericht und dem allzu optimistischen Kommentar zum Freihandelsvertrag Jefta zwischen der EU und Japan über die Verdoppelung der niedersächsischen Agrarexporte von sich gegeben hat, lässt zwei entscheidende Fragen unbeantwortet: Woher sollen auf dem nicht mehr vermehrbaren Ackerboden, der schon jetzt so exzessiv genutzt wird, diese zusätzlichen Feldfrüchte kommen? Noch mehr Dünger, Herbizide und Pestizide? Und wie stark soll die widerwärtige Massentierhaltung, die unser Trinkwasser schon jetzt immer ungenießbarer macht, für dieses Ziel noch ausgeweitet werden? Der zu Recht nicht mehr amtierende Landwirtschaftsminister Schmidt versuchte uns einzureden, dass mit unseren Exporten die wachsende Weltbevölkerung vor dem Hungertod gerettet werden soll. Doch einfacher wäre es, den weniger entwickelten Ländern zu helfen, eine ausreichend große eigene Nahrungsmittelproduktion zu sichern, statt deren Strukturen mit Billigexporten aus Deutschland zu zerstören.

Rainer Langwald, Bad Harzburg

Mütterrente benachteiligt die Wiederaufbau-Generation

Zu „So will die Regierung die Mütterrente absichern“ vom 14. Juli:

Herr Heil überlegt, die Mütterrente für Frauen mit drei Kindern, die vor 1992 geboren wurden, um den fehlenden einen Punkt auf drei Punkte zu erhöhen. Wir, die heute über 70-Jährigen, die schon mit 14 oder 15 Jahren zu damaliger Zeit ins Arbeitsleben gehen mussten, haben Deutschland zu dem gemacht, was es heute ist. Wir haben den Hunger und das Elend nach dem Krieg als Kinder armer Eltern erlebt. Als unsere Kinder geboren wurden, bekamen wir weder Kinder- noch Eltern- oder Wohngeld oder sonstige Zahlungen des Staates und mussten auch ohne Kita-Platz sehen, wo wir mit unseren Kindern bleiben. Herr Heil, es kann nicht sein, dass Menschen mit einem oder zwei Kindern wieder die Dummen sind. Es wird von Altersarmut der Frauen gesprochen. Man hat uns bis 2014 nur einen Punkt in der Rente berechnet. Schon da hat man diese Generation mit Wissen aller Parteien betrogen.

Marlies Ahl, Braunschweig

Für City-Stromer braucht man einen Stromanschluss

Zu „Der Mini-Stromer aus Aachen“ vom 18. Juli:

Leider können sich diesen deutschen City-Stromer nur Stadtbewohner mit eigener Garage/Einstellplatz mit Stromanschluss zulegen. Er kann nämlich nur über Nacht „langsam“ geladen werden. Hier verspricht BS-Energy mit den Laternenladeanschlüssen Abhilfe. Diese sind in der Testphase und beinhalten leider aufwändige Drehstromtechnik statt einfacherer Wechselstromanschlüsse (Schuko). Warum testen wir in BS nicht auch die einfachen Laternenlader zum nächtlichen Langsamladen („Schnarchladung“), so wie fast alle Elektroautos in eigenen Garagen/Einstellplätzen nachts geladen werden?

Friedrich Erdmann, Braunschweig