Salzgitter.

Zu „SPD will Pläne für neues Gewerbegebiet weiterverfolgen“ vom 18. Mai:

Es ist kein Geheimnis, dass sich unsere Arbeitswelt durch die Digitalisierung substantiell verändern wird. Viele Arbeitsplätze werden wegfallen.

Gerade Arbeit in der Industrie wird es, vereinfacht gesagt, nur noch für sehr gering und für sehr hoch qualifizierte Menschen geben. Große Industriemessen zeigen deutlich, dass menschliche Arbeit in der Produktion von Gütern nur noch in der Form des Maschinenhelfers und -pflegers benötigt werden wird.

Die Zukunft menschlicher Arbeit liegt daher eher außerhalb der klassischen Industrieproduktion, die wir in dieser Gegend sehr gut kennen. Service-, IT- und Pflegeberufe und kreatives Arbeiten haben gewiss mehr Zukunft als Staplerfahrer, Werker und Meister. Ich glaube nicht, dass wir in unserer Region ausreichend Menschen haben, die für die neuen Aufgaben der Digitalisierung ausgebildet sind.

Und wie reagieren unsere Bürgermeister? Genau so, wie sie es immer getan haben: Sie bauen ein weiteres Industriegebiet.

Brauchen wir wirklich mehr verbaute Landschaft, oder doch eher eine Qualifizierungsoffensive, um Menschen für die neue Art des Arbeitens in der Digitalisierung fit zu machen?

Menschen zu qualifizieren ist schwieriger, als Landschaft unter Asphalt verschwinden zu lassen; es ist aber die bessere Investition in die Zukunft unserer Region.

Stephan Behrens, Salzgitter