Braunschweig.

Zu „Es wird böse geendet sein“ vom 17. März:

Seit Jahren lesen wir die sprachlich sehr gekonnten Verrisse von Martin Jasper, Chapeau! Der geneigte Leser fragt sich zwar, warum die reiche Kulturlandschaft unserer Region immer wieder so niedergemacht werden muss, aber amüsant ist es schon. Beim Lesen der Kritiken kommt mir immer wieder die Dürrenmatt-Karikatur „Schädelstätte“ über den geradezu besessenen Kritiker Reich-Ranicki in den Kopf, unter dessen Schreibgerät sich die Schädel der gerichteten Autoren stapeln.

Martin Jaspers Urteile haben klare Muster: Experimentelle Kunstformen gehen gar nicht, Schülertheater geht absolut gar nicht, da demotiviert man am besten im Rundumschlag ganze Laienensembles, doch die leichte Muse findet gerne – wenn auch selten – Zustimmung. Ich frage mich seit Jahren nach der Triebfeder dieses Kritikerverhaltens.

Jetzt habe ich es endlich gefunden. In der vernichtenden Kritik zu „paradies fluten“ im Staatstheater Braunschweig steht mehrfach die Vokabel, die mich alles verstehen lässt: „Überforderung“.

Heidrun Fischer-Brotmann, Braunschweig