Berlin.

Zu „Schwesterlich mit Herz und Hand“ vom 10. März:

Vielen Dank, Armin Maus, für Ihre ausführlichen, historisch fundierten Aussagen zum Hintergrund der Forderung von Frau Rose-Möhring, den Text der deutschen Nationalhymne der gesellschaftlichen Gegenwart anzupassen. Damit stieß die Gleichstellungsbeauftragte des Bundesfamilienministeriums auf äußerst hämische Kritik bezüglich ihrer Aufgaben, der Höhe ihres Gehaltes und möglicher Steuerverschwendung – in der Hauptsache offensichtlich bei den männlichen

Lesern dieser Zeitung. Weshalb diese Aufregung? Was steckt wirklich hinter den unsachlichen Anwürfen? Als Hoffmann von Fallersleben 1841 den Text des Deutschlandliedes schrieb, hatten „Väter“ und „Brüder“ noch das uneingeschränkte Sagen im Lande. Die Lage hat sich jedoch inzwischen verändert, aber unsere Nationalhymne ist gleichgeblieben. Frau Rose-Möhring fordert nun nicht etwa den Ersatz der historischen Begriffe durch weibliche Formen, sondern sie schlägt geschlechtsneutrale Wörter vor: „Heimatland“ und „couragiert“. Ich meine, darüber kann in Ruhe nachgedacht werden. Die „Hau-drauf-Methode“ ist jedoch eine gestrige und gehört jedenfalls nicht mehr in unsere Zeit, meine Herren!

Christa Oemisch, Wolfsburg

Es muss nicht alles weiblich werden

Zu demselben Thema:

Ja, ich bin eine Frau, und voller Stolz singe ich meine Nationalhymne mit, wenn sie zu bestimmten Anlässen gesungen wird. Genauso bete ich in der Kirche das „Vater unser“, solange ich denken kann. Sollten diese Texte geändert werden, nur weil irgendwelche Besessenen meinen, sie müssten alles auf feminin abwandeln, dann werde ich mich trotz meines hohen Alters schämen, eine Frau zu sein.

Barbara Borrmann, Braunschweig

Mit „brüderlich“ fühle ich mich nicht gemeint

Auch dazu:

Der Artikel hat mir sehr gefallen, denn auch die Sprache und das geschriebene Wort sind ein großes Machtinstrument. Das Wort „brüderlich“ hat mir noch nie gefallen, worunter angeblich heute auch Frauen mitgemeint sein sollen. Ich habe mich nie als „Bruder“ gefühlt! Warum nimmt man nicht unser schönes Wort „geschwisterlich“? In der Nationalhymne „geschwisterlich mit Herz und Hand“ wäre doch toll!

Gerda Buchfelder, Wolfsburg