Hannover.

Zu „Landtagspräsidentin wirbt für Frauen-Feiertag“ vom 15. Februar:

Der Internationaler Frauentag als Feiertag? Das lasst mal schön sein! Für frauenpolitische Sachen ginge der Tag verloren, weil Frauen, Männer, Familien diesen Tag einfach anders nutzen würden, als es sich engagierte Frauenrechtlerinnen wünschen. Damit wäre ein Schritt rückwärts geschafft.

Heute schon dämmert es vielen Frauen leider erst dann, wenn sie selber in der Klemme sitzen. Beispiele? Alleinerziehend mit Geldsorgen, Frauenrente, die eine Teilhabe an der Gesellschaft kaum zulässt, nach Erziehungszeit deutlich abgeschlagen im Berufsleben. Alles bekannte, von der Politik immer mal wieder aufgegriffene, aber äußerst mäßig bearbeitete Missstände.

Wir brauchen viel mehr (auch junge) Frauen, die sich rechtzeitig die Mühe machen, der Politik kritisch auf die Finger und in die Karten zu schauen und an der Umsetzung der Gleichstellung für beide Geschlechter zu arbeiten. Bis zur selbstverständlich gelebten Gleichberechtigung ist es noch ein weiter Weg! Uns Frauen mit einem Feiertag einzulullen würde rückgewandten, dem traditionellen Rollenverständnis verbundenen Frauen und Männern in die Hände spielen. Daher bitte einen zusätzlichen Feiertag nur mit Verstand und Weitsicht vorschlagen!

Anne Nientit-Wunsch, Wolfsburg

Vier von zehn Feiertagen sollten weltlich sein

Zur Diskussion um den zusätzlichen Feiertag in Niedersachsen:

Von zehn Feiertagen im Jahr können gerne sechs christliche Feiertage sein, die restlichen vier sollten dann zivile Feiertage sein, wie der 1. Mai und Neujahr, oder?

Kort Borcherding, Braunschweig

Reformationstag könnte Halloweenspuk beenden

Zum Leserbrief „31. Oktober ist wegen Halloween ungeeignet“ von 12. Februar:

Ich würde es gut finden, dann wäre es ein Feiertag, und endlich gäbe es einen Grund, dieses Halloweenspektakel abzuschaffen. Es ist wirklich nicht schön, wenn Eltern mit ihren Kindern ein Festival daraus machen. Jedes Jahr steigt die Zahl der Teilnehmer in unserer Straße, und mittlerweile sind wir bei 100 Kindern angekommen. Nun gibt es ganz in unserer Nähe ein neues Baugebiet, und sicherlich wird die Zahl der Teilnehmer weiter steigen. Es ist nicht nur eine Kostenfrage, sondern für mich grenzt es bereits an Belästigung. Mögen die Eltern sich mal in die Lage versetzen, wenn den ganzen Abend ununterbrochen geklingelt wird. Ach ja, können sie sich nicht vorstellen, sind ja mit den Kids unterwegs.

Andrea Kalchgruber, Braunschweig

Nationaler Feiertag der Aufklärung wäre gut

Zum Leserbrief „Kriege sind nicht mit Religionen zu erklären“ vom 12. Februar:

Nein, Kriege sind nicht nur mit Religionen zu erklären, aber eben auch. Und die Massenvernichtung der Juden? Die Werke Martin Luthers studieren, und die Bibel lesen! Erschreckend, was man dort lesen kann. Haben die Juden wirklich den Satan zum Vater, wie die Christen behaupten? „Ihr habt den Teufel zum Vater, und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt.“ (Joh. 8;44). Kein Geringerer als Jesus soll dies gesagt haben. Fangen wir an, uns eine Welt ohne Religionen vorzustellen.

Ein nationaler Feiertag der Aufklärung könnte ein Schritt in diese Richtung sein.

Michael Wiedermann, Danndorf

Religion und Gläubige werden missbraucht

Zu demselben Thema:

Wie kann man ernsthaft behaupten, der Terror der IS habe nichts mit Religion zu tun? Es ist doch erforderlich, tatsächlich zu glauben, dass ein Gott die Ermordung anders- oder nichtgläubiger Menschen gutheißt und diese Mörder oder Selbstmordattentäter nach deren Tod auch noch mit tollen Belohnungen erwartet.

Für viele Kriege in Vergangenheit und Gegenwart wurden gerne Religionen und die daran Glaubenden zur Befeuerung missbraucht. Natürlich standen als wahre Gründe Machtstreben, Landeroberung und Geldinteressen im Hintergrund. Das war bei den Kreuzrittern und Konquistadoren nicht anders, wie aktuell zwischen Sunniten und Schiiten bzw. deren unterschiedlichen Ausprägungen. Ohne den Glauben wäre das nicht so leicht möglich.

Peter Koch, Vordorf