Berlin.

Zu „Ungleichheit wächst dramatisch“ vom 22. Januar:

Die Oxfam-Studie erzeugt nur Neid. Solange jeder einen Mindest-Lebensstandard hat, sollte es egal sein, über wie viel Vermögen der einzelne Mensch verfügt. Und dieser Mindest-Standard ist in Deutschland gegeben. Unsere Multimillionäre wie die Unternehmerfamilien oder die Fußballstars haben ihr Vermögen legal erworben.

Sorgen machen einem die Länder, in denen das Vermögen angeblich gleich verteilt ist: Venezuela, Kuba, Nordkorea, um nur einige Beispiele zu nennen. Oder man schaue sich Simbabwe an. Solange die (weißen) Farmer über ihr Ackerland verfügten, hatten sie fast das gesamte Ackerland des Landes in Besitz. Doch den Menschen ging es, im Vergleich mit den umliegenden Staaten, gut. Simbabwe produzierte genug Nahrung für die eigene Bevölkerung und genug, um auch noch zu exportieren. Dann wurden die Farmer von ihrem Land verjagt und das Land an die Anhänger Mugabes verteilt. Armut und Hunger sind im ganzen Land weit verbreitet.

Statt sich zu beschweren, dass die Reichen reich sind, sollte versucht werden, die Armen reich zu machen. Also Bildung, Bildung, Bildung.

Christian Stehr, Braunschweig

Steuerschlupflöcher schließen

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Das Thema ist naturgemäß sehr problematisch, daher würde ich es richtig finden, wenn man die ganze Studie zusammenfasst. Zum Beispiel hat Oxfam in der Studie auch festgestellt, dass sich die Anzahl der ärmsten Menschen mit weniger als 1,90 Dollar am Tag seit 1990 mehr als halbiert hat.

Weiterhin darf man anmerken, dass die Berechnungsmethoden von Oxfam in der Kritik stehen, so wird als Grundlage das Nettovermögen verwendet. Das bedeutet, dass ein Student mit Bafög für Oxfam ärmer ist als ein Kleinbauer in Bangladesch der einen Ochsenkarren besitzt.

Es ist auch naheliegend und nicht verhinderbar, dass es viel leichter ist Geld zu vermehren, dass man übrig hat. Das Beenden von Steuerschlupflöchern hilft bei der Umverteilung.

Peter Helm, Wolfenbüttel