Oelber.

Zum Leserfoto vom 12. September:

So wie es den Jungvögeln im Frühjahr ergeht, geht es den Igeln im Herbst. Auch sie werden jedes Jahr von neuem von unkundigen Tierfreunden eingesammelt, und es ist ein regelrechter Markt rund um den Igel entstanden.

In seiner Art ist der Igel glücklicherweise nicht gefährdet. Auch wenn die vielen toten Igel an den Straßenrändern das glauben lassen könnten.

Der Igel gehört nach dem Bundesartenschutzgesetz zu den besonders geschützten Tierarten. Das heißt: Sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Es ist jedoch zulässig, kranke oder verletzte Igel aufzunehmen und zu versorgen. Unterernährte oder vermeintlich unterernährte Igel sind nicht als krank anzusehen!

Zwei Drittel aller eingesammelten Igel hätten sich auch noch in Freiheit das notwendige Überwinterungsgewicht angefressen. Die natürliche Auslese dient der gesunden Arterhaltung der Igel. Wenn man Igeln wirklich sinnvoll helfen will und Gartenbesitzer ist, sollte man seinen Garten im Herbst nicht bis auf das letzte Blatt und das letzte Ästchen aufräumen. Die sogenannten Laubpuster erleichtern zwar erstmal die herbstliche Gartenarbeit, aber sie pusten alles weg, was kreucht und fleucht – auch die Igelnahrung, die diese im Herbst noch brauchen.

Rolf Gramm, Braunschweig