Braunschweig. Die Braunschweiger Gruppe der „Ingenieure ohne Grenzen“ will die Wasserversorgung für das togolesische Dorf Balanka verbessern.

Seit 1993 erinnert jeden 22. März der Weltwassertag der Vereinten Nationen daran, wie sehr wir in unserem Leben auf sauberes Wasser angewiesen sind. Und in diesem Zusammenhang kann man zu unserer Beruhigung mitteilen, dass die Harztalsperren nach extremen Niedrigwasserständen 2018 wieder zu über 80 Prozent gefüllt sind. Das sagen die neuesten Daten von voriger Woche.

Sorgen macht die Wasserknappheit in anderen Teilen der Welt. Hier zu helfen, ist das wohl wichtigste Anliegen der Organisation „Ingenieure ohne Grenzen“. Deren Braunschweiger Gruppe will beispielsweise die Wasserversorgung für das togolesische 8000-Seelen-Dorf Balanka verbessern. Ein Projekt in mehreren Phasen. Zwei Zisternen für eine Schule in Balanka sind schon gebaut worden mit einem Fassungsvermögen von jeweils 6000 Litern.

Die runden Zisternen mit einem Mantel aus Zementgemisch nehmen über Rohre das Wasser auf, das in den zwei Regenzeiten vom Dach der Schule rinnt. Wer es sich leisten kann, hat in Balanka einen eigenen Brunnen. Man kann auch Wasser in Kanistern kaufen.

Die Ärmsten müssen das dreckige und zum Teil verseuchte Wasser aus kleinen Zisternen nehmen. Verschmutztes Wasser, das krank machen kann und möglichst abgekocht werden sollte. Entwicklungshilfe hat hier in Balanka geklappt, weil wir die Menschen im Dorf bei dem Projekt einbezogen haben“, sagt Max Fuhrmann von „Ingenieure ohne Grenzen“. Der Braunschweiger Student kann von hier aus per Handy oder Internet bei Reparaturen und technischen Störungen eingreifen.

Die Studentin Christina Jacob strahlt geradezu, wenn sie von ihren Wochen in Balanka erzählt, das rund 5000 Kilometer von Braunschweig entfernt ist. Sie packt an, während andere nur reden. Allein die Zuwendung der Dorfbevölkerung war für sie wie ein warmer Regen. Menschen haben seit jeher Zisternen gebaut, um Regenwasser aufzufangen. Archäologen entdeckten im Mittelmeerraum Reste von bis zu 7000 Jahre alten Zisternen. Und in Deutschland mit seiner Wasservollversorgung werden sie inzwischen nicht nur für die ökologisch Bewegten interessant. Man kann, beispielsweise für die Gartenbewässerung, langfristig Geld sparen. Und hat dazu ein gutes Gewissen.

An der TU Braunschweig ist der Umgang mit Wasser übrigens ein wichtiges Thema in Forschung und Lehre. Ein Stichwort ist die Mehrfachnutzung und die Wiederverwendung von Wasser. Der Weltwassertag hat die wesentliche Botschaft, Wasser nicht zu verschwenden, sondern es sich als Kreislauf zu wünschen.