Hannover. . Badegäste sollten auf Färbung des Wassers achten. Seen in unserer Region sind bisher von Warnungen ausgenommen.

Welche zehn Seen sind denn von den Badeverboten betroffen?

Dies fragt unsere Leserin
Nadine Klaar

Die Antwort recherchierte Andreas Eberhard mit unseren Agenturen

Wegen des verstärkten Auftretens giftiger Blaualgen werden immer mehr Badegewässer in Niedersachsen gesperrt. Bisher wurden nach Angaben des Landesgesundheitsamts (LGA) Badeverbote für zehn Gewässer und Badestellen ausgesprochen – keine davon in unserer Region. Zuletzt wurden Badeverbote für zwei Badestellen am Dümmer See im Landkreis Diepholz sowie für den Seeburger See im Landkreis Göttingen verhängt.

Für gut 20 weitere Gewässer beziehungsweise Badestellen gelten Warnungen – ebenfalls wegen der massenhaften Vermehrung der Algenart. „Blaualgen sind giftig und können gesundheitliche Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall, Atemnot oder Quaddeln hervorrufen“, sagte der Leiter des Göttinger Gesundheitsamtes, Eckart Mayr. Er riet dazu, jeden Kontakt mit Blaualgen zu meiden. Dies gelte besonders für Kinder. Hunde und andere warmblütige Tiere seien ebenfalls gefährdet.

Aktuelle Badeverbote gibt es nach Angaben des LAG außer am Dümmer und am Seeburger See auch im Pulvermühlenteich südlich von Hamburg, im Weichelsee (Rotenburg-Wümme), im Badesee Krummendeich bei Stade sowie im Ricklinger Siebenmeterteich (Region Hannover). Untersagt ist das Baden zudem im Helenensee (Landkreis Oldenburg), in der Thülsfelder Talsperre (Kreis Cloppenburg) und im Laacher See (Kreis Lüchow-Dannenberg). Insgesamt seien damit zehn Prozent der von den Behörden regelmäßig untersuchten Badegewässer gesperrt, sagte die Mikrobiologin Katharina Kohls vom LGA in Aurich.

In Gewässern, für die Warnungen ausgesprochen seien, sollten Badegäste auf eine Verfärbung des Wassers achten, riet Kohls. „Wer in knietiefem Wasser seine Füße nicht mehr sehen kann, sollte dort nicht baden.“ Besonders Kleinkinder, die in flachen Uferzonen spielen, sollten dort kein Wasser schlucken. Tödliche Vergiftungen seien bei Tieren bekannt, die Seen gezielt als Tränke nutzten.

Blaualgen sind eigentlich Cyanobakterien, die giftige Stoffe bilden können. Das passiert bei längeren Hitzeperioden, aber auch bei anderen Wetterlagen. Anzeichen sind eine grünliche oder bläulich-grünliche Wasserfarbe, Schlierenbildung bis hin zu Algenteppichen mit wolkenartiger Verteilung im Wasser. Gesundheitsämter nehmen bis Mitte September in Badegewässern regelmäßig Proben, um den hygienischen Zustand zu überwachen. Die Ergebnisse werden online im Badegewässer-Atlas des Landesgesundheitsamtes veröffentlicht.