Hitzacker. Von einer Entspannung an der Elbe traut sich noch keiner zu sprechen. Die Fluten haben in Europa bereits 17 Menschen das Leben gekostet.

Zum Thema Hochwasser erreichten uns auch mehrere Fragen der Leser:

Unser Leser Stefan Rademacher aus Gifhorn fragt: Zeichnet sich inzwischen eine Verbesserung der Hochwasserlage ab? Oder steigen die Pegelstände in Deutschland noch weiter? Und wenn ja, wie lange dauern die Überflutungen an?

In Bayern haben sich die Pegelstände der größeren Donauzuflüsse entspannt. Allerdings sind die Talsperren in der Region immer noch gut gefüllt und lassen das Wasser langsam ab. An der Donau bleibt die Lage dagegen weiter angespannt. „Wir hatten in den letzten Tagen im Raum Allgäu und Oberpfalz wieder Regen, der die Wasserstände an einigen Zuläufen erneut steigen lies“, teilte Anne Siglow vom Bayerischen Landesamt für Umwelt mit.

An der Oberen Donau gehen die Wasserstände schon leicht zurück. Der Scheitel der Hochwasserwelle befindet sich zurzeit im Raum Neuburg/Ingolstadt. In Kelheim und Regensburg werden nur noch geringe Anstiege erwartet. Dort ist aktuell Meldestufe 3 erreicht. Das bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke überflutet oder Verkehrsverbindungen gesperrt werden könnten. Weiter stromabwärts bewegen sich die Pegel im Bereich der Meldestufen 2 und 3 bei leicht steigender Tendenz. Es werde nicht damit gerechnet, dass sich die Lage noch einmal zuspitzt. „Bis das Wasser aber wieder vollständig abgelaufen sein wird, wird es noch dauern.“ Die Donau sei ein langsamer Strom, so die Mitarbeiterin des Landesamtes.

Wie sich die Lage bei uns in Norddeutschland verändert, wollen unsere Leser Dennis Pankraz und Joann Heumann wissen.

„Der Scheitelpunkt der Elbe läuft derzeit durch Niedersachsen“, teilte Achim Stolz, Pressesprecher vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit. Während die Pegelstände bei Geesthacht bis gestern Nachmittag noch stiegen oder bereits konstant blieben, falle der Wasserstand in Schnakenburg an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt bereits wieder leicht, so der Pressersprecher.

„Das bedeutet aber nicht, dass sich die Lage entspannt“, mahnte Stolz. Denn nur weil das Wasser nicht mehr über die Deiche schwappt, bleibe der Druck auf die Deiche doch bestehen. „Eine akute Gefährdung verzeichnen wir derzeit jedoch nicht“, sagte Stolz. Kritisch bleibe die Lage bei Burgwedel und Hitzacker. Die Einsatzkräfte von Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW), Feuerwehren und zahlreichen weiteren, auch freiwilligen Helfern hätten aber in den kommenden Tagen sicherzustellen, dass die Deiche halten. „Zurzeit haben sie hauptsächlich mit Wasser zu tun, das durchsickert.“

Bei Neu Darchau mussten Helfer einen zweiten Notdamm errichten. Die Ortschaft wird nicht durch Deiche geschützt. Ein erster Notdamm drohte überschwemmt zu werden. Bei Gartow errichteten Bundeswehr Soldaten eine Sandsackbarriere entlang der Landstraße 256. „Damit soll zum einen das Volllaufen der Ortschaft verhindert werden, zum anderen soll die Straße als Transport- und Verbindungsweg geschützt werden“, sagt Stolz.

Wie lange die Situation an den Deichen gespannt bleibe, konnte der Sprecher nicht sagen. „In jedem Fall wird das Wasser noch mehrere Tage auf die Deiche drücken, und wir werden mit der Situation leben müssen.“

Unsere Leserin Stefanie Nikonovic aus Gifhorn fragt: Sind auch Menschen bei den Überschwemmungen umgekommen?

In Deutschland stieg die Zahl der Todesopfer infolge des Hochwassers inzwischen auf mindestens acht. Ein 61-Jähriger wollte in Aken (Sachsen-Anhalt) seinen Keller auspumpen und erlitt in der Nacht zum Mittwoch einen tödlichen Stromschlag, wie die Polizei mitteilte.

In den Nachbarländern sind mindestens neun Menschen durch das Hochwasser ums Leben gekommen. In Tschechien starben sechs Menschen in den Fluten vier Wassersportler werden vermisst. In Österreich kamen zwei Menschen ums Leben. Ein 72-Jähriger, der von einem Bach mitgerissen wurde, ist bisher das einzige Todesopfer in der Schweiz.

So helfen Sie:

Das Diakonische Werk in Braunschweig bittet gemeinsam mit der ev.-luth. Landeskirche um Spenden für die Menschen in den betroffenen Gebieten. Kennwort: „Fluthilfe“. Spendenkonto des Diakonisches Werks Braunschweig, Kto-Nr. 15 00 05 01 56, VW Bank, BLZ 270 200 00.

Das Deutsche Rote Kreuz rät von einzelnen Sachspenden ab. Das DRK ruft zu Geldspenden für die Betroffenen des Hochwassers auf. Spendenkonto: 41 41 41, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00, Stichwort: Hochwasser.

Die Aktion Deutschland hilft, ein Bündnis von Hilfsorganisationen wie Arbeiter-Samariter-Bund, Awo International, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst, sammelt unter Spendenkonto: 10 20 30 bei der Bank für Sozialwirtschaft, Köln BLZ 370 205 00, Stichwort: Hochwasserhilfe 2013.

Die Caritas sammelt unter der Kontonummer 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00, Stichwort: Hochwasseropfer 2013.

Die DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) sammelt auf dem Konto: 730 900 000 0 bei der Volksbank Schaumburg, BLZ 255 914 13, Stichwort: „Hochwassereinsatz 2013“.

Braunschweiger können Magdeburgern direkt helfen. Spendenkonto von Armin Kraft und Walter Meyer bei der Nord LB: 152 022 000,

BLZ 250 500 00. Stichwort: „Wer soll helfen, wenn nicht wir.“ red