Braunschweig. Unsere Kolumnistin hat eine alte, krustige Kastanie gefunden. Irgendwann mal soll sie als großer Baum im Garten Schatten spenden.

Ach, wenn doch schon ein paar Jahrzehnte vergangen wären. Dann könnte ich berichten über unseren prächtigen Kastanienbaum im Garten, der uns stets Schatten spendet und aus einer alten, unscheinbaren, beinahe vertrockneten Kastanie gewachsen ist. Stattdessen kann ich Ihnen aber erzählen, wie es mit dieser kläglichen Kastanie angefangen hat. Sie versteckte sich vor unserem Haus in einem Blumenbeet und zeigte einen winzigen Spross, der aus der krustigen Kastanienhaut herausragte. Wir pflanzten die Kastanie in einen Topf, sprachen jeden Tag zu ihr, wässerten sie und bestäubten sie mit Kaffeesatz als natürlichen Dünger. Das gefiel der Kastanie so gut, dass ihr Spross immer länger wurde und sogar die hübschen kastanientypischen Blätter wuchsen. Wie wunderbar! Jetzt am Wochenende, als alle Welt in den Beeten buddelte, entließen wir unsere Kastanie in die Freiheit. Wir setzten sie neben unserer Terrasse ein und überstülpten sie mit einem Gitter als Schutz vorm nachbarlichen Fußball. Fortan werden wir ein Auge auf unser Pflänzchen haben, es wässern, mit ihm reden – bis irgendwann hoffentlich ein prächtiger Baum gewachsen ist.

Meistgeklickte Nachrichten aus der Region Braunschweig-Wolfsburg und Niedersachsen:

Keine wichtigen News mehr verpassen: