Die „Barschartigen“ und „Scheibenbäuche“ würde man in den hiesigen Tümpeln lange suchen.

Was wäre ich ohne meinen historischen Kalender? Oder anders: Was haben die Antarktis und die Stadt Braunschweig gemeinsam?

Nein, niemand wird behaupten, dass die für die Antarktis typischen Robben und Pinguine Stammgäste an der Oker sind. Auch die dortigen Fische, nämlich die auf dem Meeresboden dümpelnden, perfekt aufs eiskalte Wasser eingestellten „Barschartigen“ und „Scheibenbäuche“ würde man in den hiesigen Tümpeln lange suchen. Aber einen „Gaußberg“, den haben nicht nur wir, sondern auch die Antarktis. Mein wunderbarer Kollege Harald Duin hat die epochale Antarktis-Expedition des Jahres 1902 einst beschrieben. In deren Verlauf, und zwar genau am 29. März 1902, sichtete Erich von Drygalski von einem Fesselballon aus als erster Mensch einen erloschenen Vulkan. Zu Ehren des Braunschweiger Mathematikers (und Südpol-Berechners) nannte er ihn „Gaußberg“.

Immerhin 370 Meter beträgt die Höhe des Vulkankegels. Das Lexikon hebt weiterhin hervor, dass seine „aus dem Eisfeld emporragende markante Spitze der einzige eisfreie Ort in der Umgebung ist“. Hat da irgendjemand „noch“ dazwischengerufen? Ach ja, die Sorge um die gigantische Gefriertruhe im Zuge des Klimawandels ist leider wirklich sehr berechtigt. Ich wünsche dem anderen, übrigens etwa 56.000 Jahre alten „Gaußberg“, nicht zuletzt den Pinguinen und den Barschartigen, die arschartigste Kälte. Sagen wir: minus 30 Grad. In Braunschweig darf es etwas wärmer sein.