„Und dann spielte ich drei Tage nicht, dennoch kamen die Bilder ohne Anlass vor das innere Auge. Hirnbrei. Ich entfernte die App.“

App deinstallieren – bestätigen. Weg ist sie. Mein Gehirn bedankt sich in aller Form, schüttelt mir die Hand und macht weiter. Gelöscht habe ich ein Spiel, das mir immer und immer wieder via Instagram angepriesen wurde. Und ja, ich bin 37, Führungskraft und mitunter auch vernünftig, aber wo andere beim Fernsehen Zerstreuung suchen, suche ich sie eben mit der Zockerei auf dem Smartphone. Ich halte das für legitim.

Bei diesem Spiel geht es darum, dass man aus der Vogelperspektive ein Männchen steuert, das Zombies zur Strecke bringt, aus denen dann Diamanten fallen. Die sammelt man ein und so kann man seine Waffen verbessern, mehr Zombies töten, mehr Edelsteine sammeln und so weiter. Ich fand gut, dass die Rundenzeit begrenzt ist, ich also je nach Spielmodus weiß: Eine Runde spiele ich, die dauert 15 Minuten. Das bewahrt davor, vollends zu versacken.

Augen schließen, das Chaos läuft weiter

Problem: Ich stellte mich relativ gut an bei diesem Spiel und je besser die Waffen und Level, desto mehr passiert auf dem Bildschirm. Irgendwann ist alles voller Zombies, die von Explosionen, drehenden Sägen, herumfliegenden Ninjasternen und allerhand anderem Science-Fiction-Kram dahingerafft werden. Die Edelsteine sind irgendwann ein stetiger Strom, es ist ein Chaos, die Informationsvielfalt zuviel fürs Gehirn.

Dann passierte es, dass ich nach zwei Runden die Augen schloss und das Spiel unwillkürlich wie ein innerer Film weiterging, mit allen Details. Passiert. Dann spielte ich einen Tag nicht und es passierte trotzdem. Besorgniserregend. Und dann spielte ich drei Tage nicht, dennoch kamen die Bilder ohne Anlass vor das innere Auge. Hirnbrei. Ich entfernte die App. Und das werde ich nächstes Mal schon bei der kleinsten Sorge tun.