Philipp Engel ist im Urlaub

Wenn ich als Kind ins Ausland in den Urlaub fahren konnte, dann war ein Highlight das Geld. Fremde Währung, andere Scheine, niedliche Münzen. Ich hab es gehütet – und versucht, zumindest von den Münzen eine von jeder Sorte zu behalten, als Andenken. Taschengeld in Kronen – toll!

Nun bin ich seit knapp einer Woche auf den Färöer Inseln. Meinen letzten Fünfziger habe ich vor Abreise meiner Frau gegeben, und seitdem habe ich kein Bargeld. Hier zahlt man überall mit dem Handy oder der Karte. Teilweise wird man in Dänemark schräg angeschaut, wenn man Geld rauskramt. Und laut einer Anekdote wird Bargeld bisweilen gar nicht akzeptiert. Was für ein Schlaraffenland. Es erinnert an die Niederlande, wo ich auf einem Flohmarkt mit Karte zahlen konnte.

Ja klar. So nehme ich natürlich keine Münzen mit, habe nicht den netten monetären Kulturwechsel, aber eigentlich ist das auch besser. So fliegen nach Rückkehr auch weniger sinnfreie Objekte in der Wohnung rum. Bargeld ist durch. Braucht kein Mensch mehr. Ich wollt, Deutschland wäre auch so weit wie eine abgelegene kleine Insel mitten im Atlantik.