Alle reden von der Impf-Auffrischung. Die Suche nach einem Termin in unserer Region kann spannend werden.

Die Bilder gleichen sich: lange Schlangen vor den Impfpunkten. Egal, ob Gifhorn, Wolfsburg oder Braunschweig. Der Andrang ist groß. Viele Bürgerinnen und Bürger möchten die Boosterimpfung – am besten sofort!Doch einige von ihnen werden schließlich wieder weggeschickt. Die Zweitimpfung muss sechs Monate zurückliegen, vorher gibt es keinen Piks. Mit einer Ausnahme: Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes, so schreibt es das Land Niedersachsen auf seiner Seite, seien zwischen Harz und Heide bislang circa 400.000 Menschen mit Johnson&Johnson geimpft worden – und die sollen möglichst nach vier Wochen schon eine Auffrischung bekommen, weil Gesundheitsämter hier häufiger Impfdurchbrüche feststellen. Besagte Impfung liegt nun aber schon fünfeinhalb Monate zurück – und die Panik steigt.

Es eilt! Es ist dringend! Doch wo gibt es jetzt auf die Schnelle eine Auffrischung mit einem mRNA-Stoff? Es ist Montagmorgen – und beim Hausarzt im benachbarten Landkreis Peine ist dauerbesetzt. Warteschleife. Besetzt. Das Spiel wiederholt sich. Und kostet Zeit. Montags beim Arzt anzurufen, ist eh eine schlechte Idee. Nächster Versuch also am Dienstag. Und irgendwann hebt eine Helferin ab. „Ich weiß, Sie haben diese Frage sicher schon hundertmal gehört heute, aber bekomme ich bei Ihnen eine Auffrischungsimpfung?“, frage ich sie mit leicht schlechtem Gewissen. Die Frau ist zu meinem Erstaunen überhaupt nicht genervt, sondern sehr nett, stellt Fragen – und kommt zu dem Schluss: „Ich kann Sie auf die Liste setzen, aber das wird dauern.“ Sie empfiehlt mir den Besuch bei einem mobilen Impfteam. „Und wenn Sie das geschafft haben, melden Sie sich bitte ab – damit wir Sie von der Liste streichen können.“

Alles klar. Es erinnert mich an den Sommer. Bei sämtlichen Medizinern wird angefragt, fast schon gebettelt. Und bei allen gibt es eine Warteliste. Im Internet wird recherchiert: Wo kann ich mich in der Nähe impfen lassen? Jeder Kreis, jede Stadt organisiert das unterschiedlich. Mit Termin, ohne Termin. Feste Standorte, mobile Teams. Stundenlanges Anstehen ist nicht gut. Also vielleicht Wolfsburg? Da arbeitet die Stadt mittlerweile mit Terminkarten. Am Morgen stellt man sich an – und bekommt dann ein Zeitfenster von einer Stunde im Verlauf des Tages. Ab Ende November wird hier sogar von montags und freitags in der Zeit von 9 bis 19 Uhr geimpft. Mit drei Teams könnten dann täglich etwa 500 Impfungen durchgeführt werden, heißt es vonseiten der Stadt. Nachfrage bei der Stadt: Steht das Angebot auch Gifhornern und Helmstedtern offen? Antwort: „Das Impfangebot richtet sich an Wolfsburgerinnen und Wolfsburger.“

Im eigenen Landkreis Gifhorn wird auf Wartezeiten und die Witterung hingewiesen. Aber hier ist der Wohnort egal. Auch der Landkreis Peine ist „gastfreundlicher“. So heißt es auf deren Seite: Selbstverständlich können sich alle Personen, unabhängig von ihrem Wohnort, impfen lassen. Im Impfstützpunkt des Landkreises gibt es allerdings erst Ende Dezember freie Termine, in der Impfstation und im Impfzentrum eines Mediziners ist es schon früher möglich.