„Mittlerweile bin ich von diesen Zeitgenossen dermaßen abgegessen, dass ich mich auch in meinem privaten Raum abgrenzen will.“

In der letzten Zeit habe ich den Status bei WhatsApp wieder neu entdeckt. Bisher schaute ich da gern rein, in den vergangenen Wochen nutzte ich das Ding selbst, denn die Nachrichtenlage gab es her. Ich teilte einen Artikel nach dem anderen zum Thema Impfen, Ungeimpfte, Inzidenzen – was man halt so teilt in der vierten, bisher schlimmsten Corona-Welle.

Das Ganze hatte die Absicht, die Gegner, Verweigerer und Skeptiker der Impfung herauszufiltern, denn mittlerweile bin ich von diesen Zeitgenossen dermaßen abgegessen, dass ich mich auch in meinem privaten Raum abgrenzen will.

Und es funktionierte. Es meldeten sich tatsächlich uralte Kontakte, die ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Zumeist ergab sich eine kurze Diskussion, dann Schweigen. Das ein oder andere soziale Band dürfte zerrissen sein. Gut so. Meine Aufmerksamkeit geht nicht an Menschen, die sich aus dem gesellschaftlichen Miteinander derart verabschiedet haben. Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, zählen hier natürlich nicht dazu – die sind es vielmehr, für die wir die Herdenimmunität brauchen. Alle anderen sind raus – so lange, bis sie sich endlich die Spritze haben geben lassen.

Und, ganz wichtig: Ich (und auch sonst niemand) werde sie nicht auslachen, mit Häme überschütten oder selbstgerecht rumgrinsen, wenn sie sich doch entschieden haben. Ich freue mich über jeden, der sich doch noch der Vernunft zuwendet – und heiße ihn ehrlich herzlich willkommen.