Haben Sie auch in Kinder- und Jugendtagen skurrile Menüs auf dem Teller gehabt?

Na, wer kennt das Gericht?, haben Ina Steinmeyer-Behmer und ich in der vergangenen Woche gefragt. Es ging um nichts Geringes als Bratwurst mit Milchreis. Zunächst glaubte die Leserin, es handele sich um ein typisches Braunschweigisches Gericht, fand dann aber selbst heraus, dass es wohl aus Sachsen-Anhalt kommen könnte.

Leserin Heidi Wypich merkt dazu an: „Auch mir ist dies Gericht bekannt und ich mochte und mag es sehr. Milchreis mit gebräunter Butter, Zimt-Zucker und grobe Bratwurst. Ich kenne es durch meinen Großvater mütterlicherseits, 1898 in Dessau geboren.“

Leserin Anita Roever erzählt von einer Variante: „Mein Vater, Jahrgang 1912, aß Milchreis mit Zimt und Zucker und dazu eine Bockwurst, die auf dem Tellerrand drapiert war. Er sagte dazu: Milchreis allein sei ein Schwellenhupp, das heißt, sobald man über eine Türschwelle geht, hat man wieder Hunger, darum die Bockwurst zu dem wenig sättigenden Milchreis. Er war übrigens kein Braunschweiger, sondern ist in Leipzig geboren.

Erleichterung spricht aus Andreas Lüddekes Seele: „Wie oft, habe ich Leuten gesagt, ich habe Bratwurst mit Milchreis gegessen. Das erste Mal, dass ich mich daran erinnern kann, glaubt es oder glaubt es nicht, war Westerland/Sylt. Es war Mitte/Ende der 1960er-Jahre und es gab da eine, wie soll man sagen, Essensstation, heute würde man höchstwahrscheinlich sagen eine Fastfoodbude, wo alle (geldbeutelunabhängig) gutes Essen bekommen konnten. Sah aus, wie eine Kantine und lag zwischen Friedrich- und Strandstraße. Und da gab es Bratwurst mit Milchreis – auf Sylt. Und wenn ich heute erzähle „Bratwurst mit Milchreis“, guckt man dich doof an. Vielleicht hat das sogar Gunter Sachs auf Sylt gegessen.

Haben Sie auch in Kinder- und Jugendtagen skurrile Menüs auf dem Teller gehabt? Erzählen Sie uns doch in den Tischgesprächen davon! Dafür reicht eine kleine Notiz an thomas.parr@funkemedien.de