„Da bist du doch schon satt, bevor die eigene Heiligabendgans überhaupt in der Röhre brutzelt.“

Kennst du einen, kennst du alle: Die mit Geschenken beladene ehrgeizige, reflektierte junge Anwältin Kate (oder Jane oder Harriet) kollidiert in der Buchhandlung von Snowflake City (oder Christmastown oder Klingglöckchenhausen) mit dem blendend aussehenden, allein erziehenden Medizineer Jack (oder Tom oder Gordon), der neben seiner Arbeit im Krankenhaus ehrenamtlich vom Schicksal weniger begünstigte Patienten behandelt – und an den Weihnachtsmann glaubt. 90 Minuten später (ohne Werbepausen), in denen die beiden heftig streiten, weil Kate samt der Geschenke zu Boden geht, er an das Gute im Menschen, sie nur an ihr berufliches Fortkommen glaubt – und nicht an den Weihnachtsmann, sind die beiden glücklich verlobt, Kate ist schwanger, Jack tranchiert einen knusprigbraunen Truthahn, und am Tisch sitzen lauter heitere Gesellen – und der Weihnachtsmann.

Da bist du doch schon satt, bevor die eigene Heiligabendgans überhaupt in der Röhre brutzelt. Dass wir uns recht verstehen: „Ist das Leben nicht schön“ mit James Stewart, „Der Kleine Lord“ mit Alec Guinness, „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase oder „Tatsächlich Liebe“ (mit…na, die kann ich jetzt nicht alle aufzählen) sind absolut gesetzt. Aber der kaum zu unterscheidende Christmas-Romantik-Quark, den eine US-Weihnachtsfilmindustrie offenbar im Akkord raushaut, um die Zeit vor der Glotze vom 1. November bis 24. Dezember lücken- wie gnadenlos zu überbrücken, geht auf keine Rentierhaut. Sorry, Rudolph!