„Es klappt besser, wenn man sich von vornherein damit abfindet, nach dem ersten „pf“ eine kurze Pause zu machen.“

Harald Likus macht im Homeoffice komische Geräusche

„Dampfpflug“? Nun ja. „Kehlkopfpfeife“? Ich weiß nicht… „Katzenkopfpflaster“? Na, das ist immerhin der Titel eines Buches mit bittersüßen Gedichten von Sarah Kirsch. Aber da, jetzt hab’ ich’s, na klar, sogar hier im Homeoffice steht sie in der Ecke! Irgendwie verbittert, vielleicht schon länger nicht gegossen. Doch trotzig vegetiert sie vor sich hin und schaut dabei aus, als ob sie darauf warten würde, dass ihr Name unvorsichtig zügig ausgesprochen wird. Sie ahnen, wie ihr Name lautet? Jawohl: „Topfpflanze“!

Also, ich habe jetzt einige Radio- und Fernsehdebatten verfolgt, in denen es nicht um Kehlkopfpfeifen und Topfpflanzen ging. Aber um die Impfpflicht. Ja, auch ich habe mich privat an lebhaften Gesprächen zum Thema beteiligt. Und bevor die großen, hoffentlich nicht zu großen (somit hätte ich meine Sicht der Dinge zumindest angedeutet) politischen und verfassungsmäßigen Bedenken gegen die Impfpflicht ausgeräumt sind, können wir uns kurz dem Ausspracheproblem widmen. Besonders in schwierigen Sätzen oder unter Druck geht es oft schief, zwei „pf“ rasch hintereinander akkurat auszusprechen. Man sagt dann „Im-Pflicht“ oder auch „Impf-flicht“. Meine Erfahrung: Es klappt besser, wenn man sich von vornherein damit abfindet, nach dem ersten „pf“ eine kurze Pause zu machen, um dann beherzt das zweite „pf“ anzusetzen. Und ansonsten: üben, üben, üben. Ich selbst habe alle Termine abgesagt, um mich, Aug’ in Aug’ mit meiner mickerigen Topf-(Pause)-pflanze, auf die anstehenden Impfpflichtdebatten vorzubereiten. Ich möchte zumindest phonetisch pfit, pardon: fit sein wie ein Dampfpflug.