„Ich lade mir einen süßen Hund ein und gebe einem bestimmten Schokoriegel noch eine Chance.“

Ich mag Bounty. Ich meine einen süßen Braunschweiger Terrier, der so heißt. Bounty, den süßen Riegel, mochte ich dagegen nie. Und dass Wikipedia behauptet, dass Bounty (von wegen außen braun, innen weiß) unter dunkelhäutigen Franzosen einen Schwarzen bezeichnet, der versucht, sich besonders „weiß“ zu verhalten, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber. Nein, der Bounty-Jahrestag im historischen Kalender hat einen anderen Hintergrund: Am 27. Oktober 1792 wurden zwei wegen Meuterei zum Tode verurteilte britische Seeoffiziere begnadigt und freigelassen. Yes, Sir, manchmal war das Königreich überraschend milde. „Bounty“ (das heißt Fülle, Wohltat) war der Name des Schiffes, auf dem die Meuterei stattfand.

Meuterei? Ja, Teile der Besatzung waren, kurz gesagt, von den Menschen im Südpazifik, vor allem den Frauen auf Tahiti so angetan, dass ihnen die Plackerei unter Aufsicht des strengen Kapitäns weniger beglückend erschien. Natürlich ist es hier unmöglich, diese wahre Geschichte zu Ende zu erzählen. Zum Glück gibt es diverse Bearbeitungen – und natürlich DEN Film „Meuterei auf der Bounty“ (1962), über den jemand treffend schrieb, ihn zeichneten zwei Naturgewalten aus: der Pazifische Ozean und Marlon Brando.

Brando spielt den Anführer der Meuterer, hat aber auch im echten Leben mit der Tänzerin, die ihn im Film becircte, zwei Kinder gezeugt. Wie auch immer – da man Ende Oktober anfangen darf, die Weihnachtszeit zu planen: Ich lade mir einen süßen Hund ein und gebe einem bestimmten Schokoriegel noch eine Chance. Vor allem aber freue mich auf den Heimkino-Abend: mit Brando auf der Bounty.