„Wir kamen ganz schön ins Schwitzen, als Ferienpass, Reitstunde und Flohmarkt auf einen Tag fielen.“

Unser Auto ist ein treuer Weggefährte. Es kutschiert uns in den Harz zum Wandern, zum Einkaufen in den Supermarkt, zu der Familie zum Sonntagskuchen. Normalerweise. Nun, mitten in den Sommerferien, war alles im Eimer. Die Kupplung hakte, wobei ich von Autos gemeinhin so viel verstehe wie von Biochemie oder Ornithologie. Nämlich nichts. Also, das Auto war kaputt und die Werkstatt hatte Betriebsferien. Beinahe drei Wochen lang! Natürlich hätten wir zu einer anderen Werkstatt fahren können (wenn das Auto es bis dahin überhaupt noch geschafft hätte). Aber Sie wissen ja, der Bauer frisst, was er kennt, und der Werkstatt-Chef genießt nun mal unser volles Vertrauen. Folglich mussten wir ohne Auto auskommen. Mein Mann fuhr die 16 Kilometer zur Arbeit mit dem Drahtesel, die Kinder und ich organisierten unseren Alltag ebenfalls mit Rad, Straßenbahn und Bollerwagen. Wir kamen ganz schön ins Schwitzen, als Ferienpass, Reitstunde und Flohmarkt auf einen Tag fielen. Aber: Wir haben es gut geschafft, und nach fast drei Wochen ohne Auto fühle ich mich dem Begriff „Nachhaltigkeit“ tatsächlich ein Stückchen näher. Als die Kupplung nach erfolgreicher Reparatur wieder schnurrte wie ein Kätzchen, ging unsere erste Fahrt dennoch auf direktem Wege in den Supermarkt. Der Kofferraum war pickepackevoll mit Getränkekisten, H-Milch-Packungen und Einstreu-Tüten für die Kaninchen. Das hätte unser Bollerwagen beileibe nicht gepackt.