„Eigentlich hatten wir auf alles Appetit, was sich uns bot. Und während Michael den Kaffee eingoss, schmierte ich mir Butter aufs Brot.“

In den Tischgesprächen erzählen wir seit geraumer Zeit von skurrilen, außergewöhnlichen und erfindungsreichen Rezepten aus Kinder- und Jugendtagen. Mein Freund Michael erinnerte mich daran, dass wir in Studententagen das Fürst-Pückler-Brot erfanden. Nachdem wir den Flur seiner Wohnung tapeziert hatten, wurde Kaffee gekocht. Kuchen gab es keinen, aber für jeden noch eine Scheibe Brot. Als Belag fanden sich Butter, Erdbeermarmelade, diese ganz bekannte Haselnusscreme und Magerquark. Jetzt mussten wir entscheiden, was aufs Brot sollte. Eigentlich hatten wir auf alles Appetit, was sich uns bot. Und während Michael den Kaffee eingoss, schmierte ich mir Butter aufs Brot. Und dann diese ganz bekannte Haselnusscreme. Michael machte es ebenso, aber weil er auch Quark essen wollte, schmierte er sich den Quark über die ganz bekannte Haselnusscreme. Ich blickte skeptisch, aber er ermunterte mich, innovativ zu sein. Experimentell. Also tat ich es ihm gleich und krönte die Schicht Quark mit einer Schicht Erdbeermarmelade. Okay, sagte Michael, so soll es sein. Leider konnten wir die Scheibe Brot nicht in der Hand balancieren, weshalb wir Messer und Gabel benutzen mussten, was ein bisschen wie ein Stilbruch war. Jedenfalls schmeckte die Kreation ausgezeichnet. Wegen ihrer Farben nannten wir sie Fürst-Pückler-Brot. Schreiben Sie uns doch auch ihre Geschichte vom improvisierten Essen an thomas.parr@funkemedien.de